Keiner dieser Sachverhalte berge ein finanzielles Risiko, wie die großen Rechtsstreitigkeiten der Bank von Anfang 2016, sagte Deutsche-Bank-Vizechef Karl von Rohr am Freitag in Frankfurt. "Insofern haben wir auch weder für Panama Papers noch für Danske Bank Estonia Rückstellungen gebildet oder Eventualverbindlichkeiten festgestellt."

Die Deutsche Bank hatte für die estnische Danske-Filiale, die im Zentrum des Geldwäsche-Skandalds steht, ein Großteil der verdächtigen Gelder abgewickelt. Das Frankfurter Geldhaus stellt sich auf den Standpunkt, man habe als sogenannte Korrespondenzbank keine Kenntnis der Danske-Kunden und ihrer Machenschaften gehabt und auch nicht haben müssen. Von Rohr bekräftigte, sein Institut könne bisher kein Fehlverhalten feststellen. "Unseres Wissens hat bisher keine Behörde den Vorwurf erhoben, dass wir gegen Gesetze verstoßen hätten."

Im November hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts der Geldwäsche die Deutsche Bank durchsucht - jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Danske-Skandal, sondern wegen der sogenannten "Panama Papers". Auch hier sieht die Bank keine Verstöße. "Nach etwa zwei Monaten der Recherche haben wir keinerlei Hinweise auf ein Fehlverhalten der Bank oder unserer Mitarbeiter feststellen können", sagte von Rohr.

Die gesamten Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten des Frankfurter Instituts betrugen Ende des vergangenen Jahres 1,2 Milliarden Euro. Ende 2016 lag die Zahl noch bei 7,6 Milliarden Euro. "Neue Fälle dieser Größenordnung und dieses Risikos sind seit 2016 nicht hinzugekommen", betonte von Rohr. "Das alles zeigt, dass wir heute viel besser und sicherer dastehen als noch vor drei Jahren."