LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank blickt zuversichtlicher auf italienische Aktien. Für den deutschen Markt bleibt sie hingegen skeptisch und senkte am Dienstag in einer Studie das Ziel für den Dax bis zum Jahresende von 14 000 auf 13 000 Punkte. Damit hat der Leitindex immerhin aber noch rund 7 Prozent Aufwärtspotenzial.

Zwar profitiere der konjunkturabhängige Dax grundsätzlich von sich verbessernden Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone, schrieb Stratege Tom Pearce. Der von ihm prognostizierte Anstieg dieses wichtigen Frühindikators reiche jedoch nicht aus, um den Dax stärker anzutreiben als andere Marktsegmente. Daher riet der Experte, den deutschen Aktienmarkt weiter unterzugewichten.

Italiens Aktien hob Pearce dagegen von "Untergewichten" auf "Neutral". Seit dem Hoch der Mailänder Börse Anfang Mai sei der Markt deutlich zurückgeblieben. Von dem zuletzt wieder erheblich niedrigeren Niveau habe der Markt nun auf Sicht von sechs Monaten wieder ein Erholungspotenzial von rund 10 Prozent. Positiv könnten Anleger auf die in Kürze anstehenden Details zum Staatshaushalt reagieren.

Für Schweizer Aktien wiederum zeigte sich der Stratege pessimistisch. Seit Ende Mai habe der eidgenössische Markt den breiten europäischen Markt um 8 Prozentpunkte hinter sich gelassen. Die Schweizer Börse tendiere dazu, sich umgekehrt zu den Renditen zehnjähriger US-Anleihen zu bewegen. Diese dürften jedoch in den kommenden Monaten weiter steigen - und Schweizer Aktien mithin nachgeben. Daher riet Pearce nun zum Untergewichten, nachdem das Votum zuvor noch Übergewichten gelautet hatte./bek/la/tos