Die US-Notenbank behält ihren strammen geldpolitischen Kurs bei. Diese Erkenntnis aus dem letzten Sitzungsprotokoll der Federal Reserve aber wird überlagert von geopolitischen Entwicklungen. Gold und Öl – zwei Rohstoffe, die als sichere Häfen in geopolitischen Krisen gelten, steigen dynamisch – ein Signal, dass sich hier etwas zusammenbraut.

Bei beiden Rohstoffen sehen wir gerade den Aufbau einer geopolitischen Risikoprämie. Mit Taiwan und Syrien gibt es jetzt zwei Krisenherde, an denen es brodelt. Dass Öl gestern entgegen schlechter Lagerdaten gekauft wurde zeigt, dass die Investoren erwarten, dass in Syrien etwas passieren wird.

Der Deutsche Aktienindex bleibt unter 12.390 Punkten anfällig für eine Fortsetzung der Korrektur, die einen erneuten Test der 12.000er Marke mit sich bringen könnte. Die weiter ungewisse Reaktion der US-Regierung auf die Giftgasanschläge in Syrien hat die Lust der Anleger verdorben, weiter ins Risiko zu gehen. Jetzt werden Gold und Öl gespielt, die Aktienmärkte befinden sich dagegen eher in einer stabilen Seitenlage. Mal sehen, wie lange noch.

Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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Bildquellen: CMC Markets / markteinblicke.de