Der Deutsche Aktienindex nimmt zum Wochenschluss noch einmal richtig Fahrt auf und legt sich mit der Marke von 11.000 Punkten an. Jetzt gilt es, den „Deckel“ abzuheben, dann könnte die Frankfurter Börse nach oben durchstarten. Und es sind wieder einmal Hoffnungsschimmer, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China zeitnah beendet werden könnte.

Diesmal sind es Gerüchte, die US-Regierung wolle China durch das Fallenlassen von Strafzöllen Zugeständnisse machen, um so langfristige positive Veränderungen im Handel zwischen beiden Staaten zu erreichen. Das wäre eine starke Abkehr von der Schock- und Drohgebärden-Politik der vergangenen Jahre.

Die Nachrichten haben schon gestern Abend im DAX einen Kurssprung ausgelöst, der diejenigen auf dem falschen Fuß erwischt hat, die davon ausgingen, dass der Markt nun erst einmal Abschied von der 11.000er Marke genommen hat. Leerverkäufer, die erkennen mussten, zu früh in den Markt gegangen zu sein, wurden ausgestoppt. Und den Bullen muss man zugute halten, dass sie die Gewinne bis heute Morgen halten und sogar zur Stunde noch ausbauen können. Normalerweise fallen Kursgewinne aus solchen „Short Squeezes“, die rein technische Ereignisse sind, relativ schnell wieder in sich zusammen. Umso länger aber die Zuwächse aus dem gestrigen Anstieg gehalten werden können, desto größer ist die Chance auf Folgeanstiege. Über 11.050 Punkten ist dann alles möglich.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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Bildquellen: CMC Markets / Pressefoto Deutsche Börse AG