Das, was steigende Rohstoff- und Energiepreise bereits signalisierten, hat der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, heute ausgesprochen. Es gibt klare Hinweise im Markt für schnellere Preissteigerungen. Das Deflationsgespenst gilt für den Moment als komplett vertrieben und Anleger müssen sich langsam aber sicher auf steigenden Lohndruck und eine anziehende Inflation vorbereiten. Damit ist der Markt jetzt ungefähr auf der gleichen Linie wie die EZB und auf die bevorstehende Zinswende vorbereitet.

Der daraufhin steigende Euro wurde allerdings heute erst einmal zum Bremsklotz für den Deutschen Aktienindex. Die Gemeinschaftswährung sprang über 1,18 US-Dollar und hat jetzt technisch Platz bis 1,21 US-Dollar. So wurden zwischenzeitliche Ambitionen des Aktienmarktes, in die Pluszone vorzudringen, schnell wieder zunichte gemacht. Am Ende steht nach der Rally der Vorwoche unter dem Strich ein Konsolidierungstag in den Büchern.

Eine Branche freut’s – die Aussicht auf steigende Zinsen ist grundsätzlich gut für die Banken der Eurozone, deren originäres Geschäft durch Nullzinsen bedroht wird.

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei . Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.