Kurz nach Handelsstart sah alles noch danach aus, als würde der Deutsche Aktienindex heute den Befreiungsschlag vollziehen und über die wichtige Hürde von 12.100 springen. Viele, die auf dem falschen Fuß erwischt wurden, mussten nun die Richtung wechseln und verstärkten die Bewegung bis knapp unter 12.200 Punkte. Doch es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass sie auch hier in eine Falle getappt waren, da der Ausbruch nicht nachhaltig war. In den kommenden Tagen muss der Markt nun beweisen, ob er die Unterstützung bei 12.100 Punkten verteidigen kann oder nicht.

Mittlerweile hält es kaum jemand mehr für unwahrscheinlich, dass wir in den nächsten Wochen immer wieder neue Runden an Strafzöllen bekommen werden. Die Absicht Chinas, Vergeltungsmaßnahmen auf Trumps neue Strafzölle ergreifen zu wollen, kann nur bedeuten, dass sie ihre Währung weiter abwerten. Die Yuan-Abwertung hat den DAX in den vergangenen Wochen immer wieder empfindlich getroffen. Das sind keine guten Aussichten.

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.