Der SPD-Politiker soll sich vor den Abgeordneten zu möglichen Versäumnissen bei der ihm unerstellten Finanzaufsichtsbehörde Bafin äußern. Scholz ging wortlos in den Ausschuss. FDP-Politiker Florian Toncar warf der Regierung vor, der Bilanzskandal bei Wirecard habe sich "unter dem Radar der Finanzaufsicht" über Jahre entwickelt. Linken-Politiker Fabio De Masi sagte: "Ich halte einen Untersuchungsausschuss für unvermeidlich." Grünen-Politikerin Lisa Paus sagte dagegen, sie könne sich zunächst weitere Ausschusssitzungen vorstellen.

Nach Scholz sollte sich auch noch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Abgeordneten stellen. Er ist für die Aufsichtsstelle über die Wirtschaftsprüfer zuständig, die Wirecard über Jahre eine korrekte Bilanz bescheinigt hatten. Im Juni musste das Dax-Unternehmen Insolvenz anmelden, nachdem sich 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz als Luftbuchung erwiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die frühere Unternehmensführung wegen bandenmäßigen Betruges.