Ritchie, der im April gemeinsam mit Karl von Rohr zum Co-Stellvertreter des neuen Vorstandschefs Christian Sewing bestellt worden war, hat offiziell noch bis Ende des Jahres einen Vertrag bei dem größten deutschen Geldhaus. Zuletzt war über seine Zukunft spekuliert worden.

"Die Verträge mit unseren Vorstandsmitgliedern sind grundsätzlich befristet, und einige davon laufen im kommenden Jahr aus. Diese Verträge stehen zur Verlängerung an und sind auf der Tagesordnung für das nächste ordentliche Treffen des Aufsichtsrats im Oktober", sagte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage von Reuters. Ritchie ist das einzige Vorstandsmitglied, dessen Vertrag 2018 endet. 2019 stehen dann die Verträge des Chefs der Vermögensverwaltung, Nicolas Moreau, und von Asien-Pazifik-Chef Werner Steinmüller an.

SPEKULATIONEN

Zuletzt hatte es unter anderem in deutschen Medien Spekulationen gegeben, dass Ritchies Vertrag nicht verlängert werden solle beziehungsweise dass der Südafrikaner selbst das Institut verlassen wolle. Ritchie hatte in der Führungskrise Anfang April dem Vernehmen nach seinen Rückzug angedeutet. Am Ende hatte dann sein Co-Investmentbankchef Marcus Schenck die Deutsche Bank verlassen und Ritchie war befördert worden. Seitdem führt er die Unternehmens- und Investmentbank alleine. Ritchie arbeitet seit 1999 für die Deutsche Bank und zog 2016 in den Vorstand ein.

In diesem prestigeträchtigen Segment - einst die Ertragsperle und nun aber das Sorgenkind der Bank - baut der neue Chef Sewing besonders stark um. Unter anderem entlässt das Institut gut ein Viertel der Mitarbeiter im Aktienhandel und macht mehrere Standorte dicht oder verkleinert sie deutlich.