Er fühle sich mit den aktuellen Analysteneinschätzungen insgesamt recht wohl, sagte von Moltke am Mittwoch in London. Laut Internetseite der Deutschen Bank rechneten Analysten zuletzt (Stand: 10. September) mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 327 Millionen Euro, das dritte Quartal des vergangenen Jahres hatte das größte deutsche Geldhaus mit einem Vorsteuergewinn von 933 Millionen Euro abgeschlossen.

Die vom neuen Chef Christian Sewing forcierte Sanierung des krisengeplagten Instituts läuft demnach eher holprig. Unter anderem tut sich das neue Managementteam offenbar damit schwer, die Kosten in den Griff zu kriegen. Analysten taxieren diese im Sommerquartal auf 5,45 Milliarden Euro. Von Moltke erklärte bei seinem Auftritt auf einer Finanzkonferenz der Bank of America nun, dass der Betrag wohl knapp darüber liegen werde. Die im Dax gelistete Aktie des größten deutschen Geldhauses gab bis zum Nachmittag um 1,3 Prozent nach.

Die Bank will ihre Zwischenbilanz für das dritte Quartal am 24. Oktober veröffentlichen. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres hatte das Institut vor Steuern 711 Millionen Euro verdient, unter dem Strich standen 401 Millionen Euro zu Buche - 14 Prozent weniger als im Vorjahr, aber deutlich mehr als von Analysten erwartet. Für lange Gesichter hatte damals die Fonds-Tochter DWS gesorgt, die unter kräftigen Mittelabflüssen zu leiden hat und davor warnte, dass sie ihre eigenen Ziele im Gesamtjahr wahrscheinlich nicht erreichen wird.

Bei der Quartalsbilanz Ende Oktober könnten neben den seit längerer Zeit nicht abreißenden Spekulationen um eine Fusion mit der Commerzbank oder einer anderen europäischen Großbank die laufende Integration der Postbank beziehungsweise deren Tempo wichtig werden. Von Moltke sagte am Mittwoch, diese werde noch Jahre lang dauern. Zwar mache die Bank Fortschritte, aber "vielleicht machen wir die Fortschritte etwa langsamer als wir es uns wünschen würden".