15. März 2019

Kreditgeschäft wächst gedämpft, deutsche Wirtschaft stagniert in Q4 2018

Autoren

Jan Schildbach +49 69 910-31717jan.schildbach@db.com

Marc Schattenberg +49 69 910-31875marc.schattenberg@db.com

Editor

Stefan Schneider

Deutsche Bank AG Deutsche Bank Research Frankfurt am Main Deutschland

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DB Research Management Stefan Schneider

Unternehmensfinanzierung

Kreditvergabe 2018 so dynamisch wie seit der Euroeinführung nicht mehr, auf breiter Branchenbasis. Das Kreditvolumen mit Unternehmen und Selbstständi-gen in Deutschland erhöhte sich im vergangenen Jahr um EUR 65 Mrd. bzw. 5,2%. Im vierten Quartal gab es jedoch einen Dämpfer und nur noch ein gerin-ges Plus von EUR 6,4 Mrd. ggü. Vorquartal (+0,5%, nicht saisonal bereinigt). Sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor steigerten ihren Kredit-bestand 2018 kräftig. Die Expansion wurde v.a. von kurz- und mittelfristigen Krediten getragen. Auslandsbanken und Landesbanken verzeichneten das größte Momentum und auch die Verbünde legten weiter deutlich zu. In diesem Jahr ist angesichts der wesentlich schwächeren Konjunkturentwicklung von ei-ner Verlangsamung der Kreditvergabe auszugehen, die angesichts weiterhin sehr niedriger Zinsen jedoch robust bleiben dürfte.

Flaute bei Anleiheemissionen, schleppendes Einlagengeschäft. Unter der star-ken Kreditfinanzierung litt 2018 insbesondere die Ausgabe von Unternehmens-anleihen, die auf den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise einbrach (netto nur EUR 2,3 Mrd.). Dafür dürfte nicht zuletzt die Einstellung des Kaufprogramms der EZB verantwortlich sein. Leasing und Commercial Paper verbuchten mode-rate Zuwächse; das Aktienemissionsgeschäft kam dank einer großen Transak-tion in der Chemiebranche auf ein gutes Ergebnis. Eine Belastung für das Einla-genwachstum (lediglich 1,6% ggü. Vorjahr) waren die unverändert negativen Zinsen.

Konjunktur

Das reale Wachstum der deutschen Volkswirtschaft stagnierte in Q4 2018. Posi-tive Wachstumsimpulse kamen nur von der Binnenwirtschaft. Nach dem Rück-gang in Q3 belebten sich die privaten Konsumausgaben in Q4 wieder leicht. Der Staatskonsum nahm vor allem aufgrund gestiegener Kollektivausgaben stark zu. Die Ausrüstungsinvestitionen expandierten nach vorheriger Stagnation wie-der solide, während die Bauinvestitionen im Quartalsvergleich kräftiger zuleg-ten. Der Abbau der Lagerbestände schlug mit einem negativen Wachstumsbei-trag zu Buche. Die Nettoexporte waren in Q4 2018 wachstumsneutral.

Das deutsche BIP ist im Jahr 2018 um 1,4% gewachsen. Für das Jahr 2019 ha-ben wir unsere Prognose auf 0,5% (1%) revidiert. Mit dem stagnierenden Quar-talswachstum in Q4 wurde eine technische Rezession zum Jahresende knapp vermieden. Aufgrund der anhaltenden außenwirtschaftlichen Gegenwinde und der damit verbunden Rezession in der deutschen Industrie haben wir unsere Wachstumsprognose für das Jahr 2019 auf 0,5% (1%) angepasst. Gegenwärtig sind erhöhte Kontraktionsrisiken nicht von der Hand zu weisen, sodass die kon-junkturelle Abkühlung auch in eine Rezession führen könnte. Vor allem die Bin-nennachfrage dürfte im Jahr 2019 aber für Wachstumsimpulse sorgen.

Kredite an inländische Unternehmen und Selbstständige*

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  • 0gerte sich das Wachstumstempo etwas (ausstehende Kredite EUR +6,4 Mrd.;

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ggü. Vorjahrggü. Vorquartal

* ohne sonstige Finanzinstitute

Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

... nach Branche

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% ggü. Vorjahr

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Verarbeitendes GewerbeDienstleistungssektorSelbstständige

Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

... nach Fristigkeit*

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% ggü. Vorjahr

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  • 0(+12%), Wohnungsunternehmen (+8%) und Telekom/Beratung/Werbung (+7%),

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Kurzfristige KrediteMittelfristige KrediteLangfristige Kredite

* ohne sonstige Finanzinstitute

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Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

... nach Bankengruppe*

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% ggü. Vorjahr

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Kreditbanken darunter AuslandsbankenLandesbanken

SparkassenKreditgenossenschaften

* ohne sonstige Finanzinstitute

Unternehmensfinanzierung in Deutschland

Kreditvolumen

Die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige in Deutschland hat 2018 stark expandiert. Das Kreditvolumen erhöhte sich um EUR 65 Mrd. bzw. 5,2%. Das war der beste Wert seit der Einführung des Euro. Gleichzeitig dürfte der Höhepunkt des Kreditbooms überschritten sein: Im vierten Quartal verrin-+0,5% ggü. Vorquartal) und angesichts der deutlich schwächeren Entwicklung der Gesamtwirtschaft ist für dieses Jahr auch von einem niedrigeren - aber den-noch robusten - Kreditwachstum auszugehen (zu den Details des aktuellen Konjunkturverlaufs und -ausblicks siehe Teil 2 im Anschluss).

Im Euroraum insgesamt verlief das Kreditgeschäft mit nichtfinanziellen Unter-nehmen in Q4 etwas gedämpfter als in den Vorquartalen. Das Kreditvolumen nahm nur noch um 0,3% zu und der Vergleich mit Dezember 2017 ging leicht auf 1,9% zurück. Trotzdem war es das beste Gesamtjahr seit der Finanzkrise. Der Anstieg in Deutschland (ebenso wie in Frankreich) entsprach dabei mehr als 60% des Anstiegs im Eurogebiet als Ganzes, während das ausstehende Kreditvolumen in Italien und Spanien unter dem Strich weiterhin stark rückläufig war - auch aufgrund von Portfolioverkäufen notleidender Kredite.

Der Kreditaufschwung in Deutschland fand 2018 auf einer breiten Branchenba-sis statt. So legte das Kreditgeschäft mit dem Verarbeitenden Gewerbe um 6,8% zu, mit dem Dienstleistungssektor um 6% und mit Selbstständigen (bei teilweiser Überschneidung) um 3,1%, jeweils bereinigt um statistische Brüche. Für die beiden Letztgenannten war es das beste Ergebnis seit 1999. Hinsichtlich einzelner Industriebranchen ragte die Chemie mit einem Plus von 21% ggü. Vorjahr heraus, was auf die Finanzierung einer größeren Übernahme zurückzuführen war. Auch bei Gummi/Kunststoffen (+11%) und Elektrotechnik (+7%) lief es ausgesprochen gut. Maschinenbau/Auto, die Kernbranche der deutschen Volkswirtschaft, lag mit +5 ½% im Mittelfeld, genauso wie die Metall-industrie, die ihr höchstes Kreditwachstum seit der Finanzkrise verzeichnete. Ein minimales Minus verbuchten lediglich Holz/Papier/Möbel.

Innerhalb des Dienstleistungsgewerbes schnitten Beteiligungsgesellschaftend.h. die unternehmensnahen Dienstleistungen, besonders stark ab. Dabei war 2018 für Wohnungsunternehmen und Gewerbeimmobilienfirmen (+5%), die bei-den Schwergewichte innerhalb des Dienstleistungssektors (sie kommen zusam-men auf weit mehr als die Hälfte des Kreditvolumens), das beste Jahr seit 1998 bzw. 2002.

Mit Blick auf die sonstigen Branchen expandierte 2018 der Kreditbestand ge-genüber dem Bau am meisten (+7%), wohingegen Versorger/Bergbau mit nur +2% leicht enttäuschten. Verkehr (-2%) war neben Holz/Papier/Möbel der ein-zige Wirtschaftszweig mit einem schrumpfenden Kreditvolumen, wobei sich der Rückgang immerhin auf den geringsten Wert seit 2011 verlangsamte. Hinsichtlich der verschiedenen Fristigkeiten verharrte das Wachstumstempo bei den langfristigen Krediten - der mit Abstand größten Komponente - im Jahres-verlauf 2018 im Großen und Ganzen bei 4%. Einen eindrucksvollen Auf-schwung erlebten dagegen die kurz- und mittelfristigen Kredite, die am Jahres-ende jeweils 9% im Plus lagen, verglichen mit dem Stand 12 Monate zuvor. Das dürfte zum einen an verstärkter Liquiditätshaltung mancher Unternehmen lie-gen, die sich vorsorglich für ein raueres Umfeld in Zeiten schwächerer Konjunk-tur, Brexit-Sorgen und Handelsstreitigkeiten wappnen wollten. Zum anderen könnte es bereits auf eine abnehmende Profitabilität und einen nachlassenden Cashflow mancher Firmen hindeuten, worauf diese mit einer erhöhten Kreditauf-nahme reagierten.

Commercial Paper inländischer Nichtbanken, Nettoemission

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Mrd. EUR

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Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

Anleihen inländischer nichtfinanzieller Unternehmen, Nettoemission

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Mrd. EUR

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Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

Leasinggeschäft, Neuvolumen*

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Mrd. EUR

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Mobilien

* statistischer Bruch in Q1 2017 Quelle: BDL

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Immobilien

Aktienemissionen inländischer Unternehmen (einschl. Finanzinstitute)

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Das kräftigste Kreditplus unter den einzelnen Bankengruppen verzeichneten letztes Jahr die Auslandsbanken (+11% ggü. Vj.). Allerdings waren gewisse Überhitzungstendenzen kaum zu übersehen - nach sehr hohen Zuwächsen in den Vorquartalen ging das Kreditvolumen in Q4 zurück. Damit drängen sich Pa-rallelen zur Situation 2007/08 auf: Auch damals konzentrierte sich die Expan-sion der Auslandsbanken auf die späte Phase des Kreditzyklus, und als dieser mit der Finanzkrise zu Ende ging, traten sie bei der Kreditvergabe umso schär-fer auf die Bremse. Gleiches gilt für die Landesbanken. Diese steigerten sich 2018 stark auf (allerdings immer noch unterdurchschnittliche) +4 ½% ggü. Vj. und fuhren damit ihr bestes Ergebnis seit der Krise ein (Vorjahr: -1%). Weniger volatil entwickelt sich dagegen weiterhin das Geschäft der Kreditgenossen-schaften (+6%) und der Sparkassen (+5%). Die inländischen Kreditbanken

(+3 ½%) sowie die Förderbanken (einschl. DZ Bank) (+2%) verloren trotz höhe-rer Wachstumsraten als im Vorjahr unverändert Marktanteile. Nebenbei: 2018 war das erste Jahr seit einem Jahrzehnt, in dem sämtliche großen Bankengrup-pen ihr Kreditbuch ausweiten konnten.

Die Auslandsbanken profitierten 2018 zum einen vom gestiegenen Finanzie-rungsbedarf in der Chemiebranche, zum anderen vom starken Anstieg ihrer Ausleihungen an den Handel, die Beteiligungsgesellschaften und unterneh-mensnahen Dienstleistungen. Die Genossenschaftsbanken schnitten besonders gut ab bei Wohnungsunternehmen, dem Bau und ebenfalls den unternehmens-nahen Dienstleistungen. Die Sparkassen legten v.a. bei den immobiliennahen Dienstleistern (Wohnungsunternehmen und Gewerbeimmobilienfirmen) sowie den Beteiligungsgesellschaften zu. Für die Landesbanken lief es sowohl bei den immobilien- als auch bei den unternehmensnahen Dienstleistungen relativ rund.

Andere Finanzierungsquellen

Commercial Paper von Nichtbanken beendeten 2018 mit einem leichten Minus (EUR -0,4 Mrd. an Nettoemissionen in Q4). Im Gesamtjahr stand jedoch ein so-lider Anstieg um EUR 2,8 Mrd. zu Buche - das beste Ergebnis seit 2011.

Für Anleihen nichtfinanzieller Unternehmen war 2018 mit Blick auf neue Emissi-onen ein desaströses Jahr. Das vierte Quartal war da mit einem Nettovolumen von EUR 1,4 Mrd. keine Ausnahme, sondern bestätigte den Trend. Insgesamt fielen die Emissionen von einem Rekordwert von EUR 23,8 Mrd. 2016 auf jetzt gerade einmal noch EUR 2,3 Mrd. (-72% ggü. Vj.), das schlechteste Resultat seit einem Jahrzehnt. Offenbar hat die Reduzierung und schließlich Einstellung des Kaufprogramms durch die EZB dem Markt zumindest vorübergehend jegli-ches Momentum entzogen. Hinzu kommt die Resubstitution von Anleihen durch Kredite, die in den letzten beiden Jahren zu beobachten war. Auch in Euroland als Ganzes verlor das Anleihegeschäft v.a. in H2 2018 an Schwung, blieb mit ei-nem Volumen von netto EUR 42,7 Mrd. (-31%) aber noch im seit der Finanz-krise üblichen Rahmen.

Der Leasingmarkt in Deutschland schwächelte zum Jahresende hin ebenfalls. Im vierten Quartal lagen die Neuabschlüsse bei Mobilien geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres, für 2018 insgesamt ergab sich jedoch noch ein modera-tes Plus von 3 ½% auf EUR 48,8 Mrd. Dafür war insbesondere das Geschäft mit Maschinen und Büroelektronik verantwortlich, aber auch Pkw, Lkw und Busse verzeichneten einen Zuwachs wie der Durchschnitt des Gesamtmarkts. Das Im-mobilienleasing schnitt nicht nur von Oktober bis Dezember robust ab (+11% ggü. Vj.), sondern machte auch auf 12-Monats-Sicht das Minus aus dem Vorjahr wieder wett (+20% auf EUR 1,3 Mrd.).

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Mehrere mittelgroße Kapitalerhöhungs-Transaktionen aus verschiedenen Bran-chen führten in Q4 bei der Ausgabe neuer Aktien zu einem ordentlichen Ab-schluss des Jahres (EUR 1,9 Mrd.). Auch insgesamt lief es 2018 mit einem Vo-lumen von EUR 16,2 Mrd. relativ rund - einer großen Übernahme in der Che-miebranche sei Dank.

Sicht- und Termineinlagen von inländi-schen Unternehmen & Selbstständigen*

Mrd. EUR

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Einlagenvolumen

Unternehmen und Selbstständige legten im Herbstquartal, saisonal nicht unty-pisch, zusätzliche Liquidität in beträchtlicher Höhe bei den Banken an (EUR +22,7 Mrd.). Wieder einmal entfiel der Anstieg fast ausschließlich auf Sichteinla-gen. Termingelder stagnierten de facto, was nach acht Quartalen mit schrump-fenden Beträgen immerhin eine Verbesserung darstellte. Im Gesamtjahr stand unter dem Strich ein recht bescheidenes Plus von 1,6% bzw. EUR 20 Mrd., wo-bei es sich angesichts des hohen Einlagenbestands und weiter negativer Zinsen eher um eine gesunde Normalisierung handelt. Der im Prinzip schon seit der Fi--10 1.200 nanzkrise etablierte, ausgeprägte Substitutionseffekt zwischen Sicht- und Ter-

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Termineinlagen, ggü. Vorquartal (links)

Sichteinlagen, ggü. Vorquartal (links)

Volumen insgesamt** (rechts)

* einschließlich sonstiger Finanzinstitute ** Enthält Anstieg um EUR 9,4 Mrd. in Q4 14 aufgrund statistischer Umklassifizierungen.

Quellen: Bundesbank, Deutsche Bank Research

mineinlagen hielt an - Erstere wuchsen um EUR 50 Mrd., Letztere sanken um EUR 30 Mrd. Obwohl die Zuflüsse im Jahresverlauf insgesamt etwas zunah-

men, war der Abstand zwischen dem dynamischen Kreditwachstum und dem schleppenden Einlagengeschäft so groß wie schon lange nicht mehr.

Ergebnisse des Bank lending surveys der EZB

An den allgemeinen Kreditstandards für Unternehmen änderte sich in Q4 wieder einmal fast nichts, von einer leichten Lockerung für große Unternehmen abge-sehen (berichtet von netto 7% der befragten Banken). Auch bei den konkreten Konditionen für tatsächlich ausgereichte Kredite trat eine gewisse Beruhigung ein und insbesondere der Margendruck ließ nach. Zwar wirkte sich der intensive Wettbewerb weiter negativ auf die Margen aus, den gegenteiligen Effekt hatte allerdings die geringere Risikotoleranz der Banken. Im Euroraum insgesamt sah das Bild im Großen und Ganzen gleich aus.

Die Kreditnachfrage belebte sich in Q4 - 22% der deutschen Banken meldeten eine Zunahme ggü. dem Vorquartal. Bemerkenswert dabei der weiterhin beste-hende Unterschied zwischen der eher mäßigen Entwicklung bei kurzfristigen Krediten (6%) und dem "Boom" bei langfristigen Krediten (34%), auch wenn sich das im ausgereichten Volumen so nicht widerspiegelte. Nachfragetreiber Nr. 1 blieb die Finanzierung von Investitionen (22%). Im Eurogebiet als Ganzes er-höhte sich die Nachfrage zwar ebenfalls erneut, allerdings verspürten dies nur noch 9% der Banken und damit so wenige wie seit Q1 2017 nicht mehr.

Für das laufende Quartal prognostizieren die deutschen Banken keine nennens-werte Änderung der Kreditstandards und ein moderates Nachfrageplus (9%). Bei den EWU-Banken ist die Nachfrage-Erwartung (2%) dagegen so pessimis-tisch wie seit der Euro-Staatsschuldenkrise nicht mehr. Nach der zähen Steige-rung des Kreditwachstums mit Unternehmen in den letzten Jahren scheinen also zumindest die Banken nicht mehr von einer substanziellen weiteren Ver-besserung auszugehen.

Zinssätze

Die Kreditzinsen im Neugeschäft blieben zum Jahresende hin unverändert unter Druck, insbesondere für längere Zinsbindungsfristen und für Kredite an Selbst-ständige und Personengesellschaften. Letztere kosteten im Durchschnitt erst-mals weniger als 2% p.a. 2018 insgesamt ging das Zinsniveau ebenfalls leicht zurück, aber am stärksten bei kleineren Krediten (< EUR 1 Mio.) an Kapitalge-sellschaften, um 0,3 %-Punkte auf 2,1% sowie bei variabel verzinsten Krediten (-0,2 %-Punkte auf 1,2%). Dank der attraktiven Konditionen sollte es auch 2019 ein zwar schwächeres, aber immer noch robustes Kreditwachstum geben.

Die Einlagenzinsen waren das ganze vergangene Jahr über negativ (zuletzt -3 Bp. für Sicht- und -2 Bp. für Termineinlagen), was zweifelsohne zu dem mage-ren Volumenanstieg beigetragen hat - woran sich so schnell auch nichts ändern dürfte.

Jan Schildbach (+49 69 910-31717,jan.schildbach@db.com)

Bank lending survey: Kreditstandards für Unternehmen*

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Bank lending survey: Margen für durchschnittliche Unternehmenskredite

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Bank lending survey: Nachfrage nach Unternehmenskrediten*

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... gelockert

... gesunken

Deutschland

Euroraum

Deutschland

Euroraum

* Q1 19 erwarteter Wert

* Q1 19 erwarteter Wert

Quellen: Bundesbank, EZB

Quellen: Bundesbank, EZB

Quellen: Bundesbank, EZB

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EuroraumDeutschland

Ø-Zins im Kredit-Neugeschäft, nach Kredithöhe

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... nach Zinsbindungsfrist

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Ø-Zins auf Einlagen von nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (Neugeschäft)

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Kredite an nichtfinanzielle

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Kapitalgesellschaften, EUR 1 Mio.Kredite an nichtfinanzielle

Kapitalgesellschaften, > EUR 1 Mio.Kredite an Selbstständige und

Personengesellschaften

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Kredite mit Zinsbindung 1 JahrKredite mit Zinsbindung von 1-5 JahrenKredite mit Zinsbindung > 5 Jahre

% 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0 -0,1 -0,2

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SichteinlagenTermineinlagen

Quelle: EZB

Quelle: EZB

Quelle: EZB

Deutsche Bank AG veröffentlichte diesen Inhalt am 15 März 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 15 März 2019 15:43:06 UTC.

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