Rund 8 Wochen nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit der Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) plant die Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) offenbar die Einrichtung einer „Bad Bank“. Laut einem Bericht der „Financial Times“ will Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing im Rahmen des geplanten Konzernumbaus die Risiken von Wertpapieren in Milliardenhöhe loswerden.

Ertragsschwache Derivate sollen abgewickelt werden
Geplant sei, insbesondere lang laufende Derivate wie bspw. Zinstausch-Produkte (Swaps), die zuletzt kaum Ertrag abgeworfen haben, im Volumen von bis zu 50 Mrd. Euro in eine interne Abwicklungseinheit („Bad Bank“) auszulagern oder zu verkaufen, berichtete die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Rentenhandelsgeschäft soll beibehalten werden
Das Ziel sei es, das Aktien- und Zinshandelsgeschäft außerhalb Europas deutlich zu verkleinern oder sogar komplett aufzugeben. Im Gegenzug soll das besser laufende Rentenhandelsgeschäft beibehalten werden, bei dem die Deutsche Bank zu den fünf größten Instituten der Welt zählt, ebenso wie das Devisenhandelsgeschäft.

Bad-Bank-Effekt dürfte sich in Grenzen halten
Spekulationen über eine Bad Bank gab es in der Vergangenheit bereits, außerdem wären die Auswirkungen für die Gewinn- und Verlustrechnung der Deutschen Bank wahrscheinlich nicht allzu hoch. Falls das Geldhaus also 50 Mrd. Euro an Derivaten intern abwickeln oder verkaufen sollte, würde das zwar die Risiken minimieren, der Effekt würde sich aber in Grenzen halten. Dies hatte die US-Bank JPMorgan bereits Anfang Juni in einer Studie errechnet.

Aktie mit Kursplus
An der Börse wurde der Bericht der Financial Times über eine mögliche Bad Bank positiv aufgenommen. Die Aktie der Deutschen Bank ist mit einem Plus von über 3 Prozent (6,22 Euro) am Montagmorgen der mit Abstand größte Gewinner im DAX.

Starker Abwärtstrend
Trotz des aktuellen Zugewinns bleibt die charttechnische Situation bei der Deutschen Bank äußerst angespannt. Die Aktie notiert im Abstand von 23 Prozent unter der 200-Tage-Linie (8,04 Euro) und damit in einem stark ausgeprägten Abwärtstrend. Sollte der Kurs das Allzeittief vom 6. Juni bei 5,95 Euro unterschreiten, würde dies ein weiteres massives charttechnisches Verkaufssignal bedeuten. In diesem Fall eröffnet sich neues Korrekturpotenzial bis zur runden 5-Euro-Marke.

Anleger, die auf einen Abwärtstrend der Deutschen-Bank-Aktie setzten und sogar überproportional von fallenden Kursen des DAX-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: GA5VCV / ISIN: DE000GA5VCV8) auf der Short-Seite an. Wer von steigenden Notierungen bei der Deutschen Bank profitieren möchte, hat mit den passenden Long-Produkten (WKN: GA5VCY/ ISIN: DE000GA5VCY2) die Gelegenheit.

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