FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kursrutsch bei der Deutschen Bank kennt kein Halten: Am Donnerstag waren die Papiere des Geldinstituts bereits vor Beginn der Hauptversammlung mit 6,35 Euro auf den tiefsten Stand ihrer Börsengeschichte abgerutscht. Damit verloren sie im bisherigen Jahresverlauf mehr als 7 Prozent.

Zum Handelsschluss notierten die Aktien 2,39 Prozent tiefer bei 6,457 Euro. Damit schlugen sie sich etwas schlechter als der deutsche Leitindex Dax, der knapp 2 Prozent einbüßte.

Christian Sewing will die Deutsche Bank nun radikal entrümpeln. Ein Jahr nach dem ersten Sparprogramm kündigt der seit April 2018 amtierende Konzernchef weitere Kürzungen an: "Wir sind zu harten Einschnitten bereit." Im Fokus dabei vor allem: das zuletzt verlustreiche Kapitalmarktgeschäft.

Auch der Aufsichtsrat verspricht mehr Geschwindigkeit - erst recht nach der Absage einer Fusion mit der Commerzbank. "Wir müssen noch schneller und radikaler umbauen", fordert Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Nach dem Aus der Gespräche mit der Commerzbank Ende April hatten Deutsche-Bank-Papiere ihren Versuch einer Bodenbildung aufgegeben und waren um über 15 Prozent abgesackt.

"Die Deutsche Bank fährt weiter Verluste im Bereich des Investmentbanking ein, wo jedoch genau diese entstehen, ist für viele Anleger nebulös", sagte Alejandro Zambrano, Marktstratege beim Handelshaus ATFX. Klar sei, dass das Institut eine neue Ausrichtung brauche. Bei der Bank könne sich das Personalkarussell bald wieder beginnen zu drehen. Jedoch nicht für Sewing, sondern für Achleitner, sagte Zambrano./la/bek/he