Durch den Ausbruch des Coronavirus habe die hochverschuldte HNA Schwierigkeiten, ihre Verbindlichkeiten zu bedienen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Regierung der südchinesischen Provinz Hainan, in der der ehemalige Deutsche-Bank-Großaktionär seinen Sitz hat, sei in Gesprächen, die Kontrolle über HNA zu übernehmen. Von HNA war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die 1993 gegründete HNA, deren Aushängeschild die viertgrößte chinesische Fluglinie Hainan Airlines ist, war im vergangenen Jahrzehnt auf eine mehr als 50 Milliarden Dollar teure Einkaufstour gegangen. Seit rund zwei Jahren versilbert der Konzern seine Beteiligungen, um den Schuldenberg abzutragen. Im vergangenen Jahr trennte sich HNA von ihren letzten Anteilen an der Deutschen Bank.

Die Schweizer Flugzeugabfertigungs-Firma Swissport gehört dagegen weiterhin zu HNA, nachdem ein Börsengang 2018 gescheitert war. Zuletzt nahmen die Chinesen einen neuen Anlauf zum Verkauf von Swissport. Dabei droht dem Mischkonzern Insidern zufolge ein Verlust von mehreren hundert Millionen Dollar auf seine ursprüngliche Investition von 2,8 Milliarden Dollar