Zehn Manager sollen sich künftig darum kümmern, das Geschäft in Deutschland auszubauen und die neue Strategie des Konzerns voranzutreiben, erklärte Spartenchef Manfred Knof in einem internen Mitarbeitermemo, das der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlag. Die Sparte mit ihren 20 Millionen Kunden habe noch viel Arbeit vor sich. "Unsere Ausgangslage ist sehr solide, aber es gibt noch reichlich zu tun."

Vor allem bei der Gewinnung von Neukunden gebe es Nachholbedarf, räumte Knof ein. Ebenso seien die Anfang Juli verkündeten Ertrags-, Gewinn- und Kostenziele ehrgeizig. Knof stellte daher zwei neue Verantwortungsbereiche auf: das Produkt- und Prozessmanagement sowie das Kundenmanagement. Ab Anfang des kommenden Jahres werde die Bank zudem Maßnahmen ergreifen, um neue Kunden zu gewinnen. So solle das Produktangebot gestrafft und zwischen den Kundenmarken angeglichen werden. An der Zwei-Marken-Strategie - also Deutsche Bank und Postbank - halte das Geldhaus unverändert fest.

Das neue Führungsteam besteht zusätzlich zum bisherigen Vorstand der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, die Teil der Privatkundensparte ist. Sieben der Mitglieder im neuen Executive Committee sitzen der Deutschen Bank zufolge im Vorstand dieser "Bank innerhalb der Bank", deren Verschmelzung mit dem Konzern derzeit aus Kostengründen intern geprüft wird.

Die Kosten in der Sparte mit ihren 28.000 Vollzeitstellen sollen bis 2022 um 1,4 Milliarden Euro sinken, die Erträge um zwei Prozent zulegen. Im Rahmen des Konzernumbaus streicht die Deutsche Bank weltweit 18.000 Stellen. Wie viele davon im Privatkundengeschäft wegfallen, ist bislang nicht bekannt. Knof kam Anfang August zur Deutschen Bank. Der frühere Chef von Allianz Deutschland berichtet an Vorstand Karl von Rohr.