FRANKFURT (dpa-AFX) - Aussagen der Deutsche Beteiligungs AG vom Vorabend über erhebliche Gewinneinbußen im ersten Geschäftsquartal 2018/19 sowie Sorgen über die weitere Entwicklung haben am Dienstag die Aktien der Beteiligungsgesellschaft stark belastet.

Die Papiere setzten die Talfahrt vom Vorabend fort und büßten gegen Mittag 9,58 Prozent auf 31,15 Euro ein. Mit 29,75 Euro kosteten sie zeitweise nur noch so wenig wie zuletzt im November 2016. Seit Wochenbeginn haben die Aktien damit in der Spitze mehr als 16 Prozent eingebüßt.

Am Montag kurz vor dem Börsenschluss hatte die DBAG gewarnt, dass das Konzernergebnis im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 "erheblich niedriger" als im Vorjahr ausfallen werde. Noch sei die Bewertung des Portfolios zum Stichtag 31. Dezember, dem letzten Tag des ersten Geschäftsjahresviertels, nicht abgeschlossen. Es zeichne sich aber bereits ab, dass die gesunkenen Bewertungen an den Kapitalmärkten mit rund 50 Millionen Euro ins Kontor schlagen dürften, hatte das SDax-Unternehmen mitgeteilt. Zudem sei nun auch das Erreichen der Jahresergebnisprognose 2018/19 nicht mehr sicher.

Analystin Bérénice Lacroix vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux sprach von einer Gewinnwarnung sowie von der Gefahr einer weiteren für das Gesamtjahr. Zugleich hob sie die nur begrenzte Sicht in die künftige Geschäftsentwicklung hervor und senkte daher das Anlageurteil für die Papiere von "Hold" auf "Reduce". Das Kursziel von 30 Euro behielt sie allerdings bei.

Analyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe will nach der Warnung der DBAG seine Schätzungen noch überarbeiten, bekräftigte zugleich jedoch sein Anlagevotum mit "Hold". Die gute Nachricht sei immerhin, dass sich die operative Entwicklung des Portfolios im Jahresvergleich verbessert habe, auch wenn dies den massiv negativen Bewertungseinfluss im ersten Quartal nicht ausgleiche, betonte er. Mehr Details erwartet er zur Vorlage des Quartalsberichts am 7. Februar.

Baader-Bank-Analyst Tim Dawson hob ebenfalls positiv hervor, dass sich das Beteiligungsportfolio der Holding trotz allem weiter positiv entwickele. "Unseres Erachtens ist es sehr wichtig, die Finanzberichterstattung der DBAG von ihrer zugrunde liegenden Geschäftsdynamik im Bereich Werteschaffung zu trennen", schrieb er.

Private Beteiligungen seien mittel- bis langfristig und Wert werde vor allem durch operative Verbesserungen und die Geschäftsentwicklung in dieser Zeit geschaffen, führte Dawson aus. Da Beteiligungen dementsprechend vor allem an strategische Käufer veräußert würden, sei der direkte Einfluss der Marktbewertungen auf den realisierten Ausstiegspreis eher begrenzt./ck/bek/jha/