NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wachstumsaussichten für die Deutsche Börse schwinden nach Ansicht der US-Investmentbank Morgan Stanley. Das Gewinnwachstum bis 2020 dürfte den Vorstellungen der Führungsriege des Marktbetreibers nicht entsprechen, schrieb Analyst Anil Sharma in einer am Montag vorliegenden Studie. Trotz des leicht angehobenen Kursziels von 103,35 auf 105,00 Euro, das nun bis Ende 2019 gehe, stufte er die Aktie von "Equal-weight" auf "Underweight" ab und sieht damit aktuell ein Abwärtspotenzial von 10 Euro je Anteilsschein.

"Laut unserer Analyse über Branchenregulierungen, die Mikromarktstruktur und Wettbewerber des Marktbetreibers sowie nach Gesprächen mit Marktexperten, Kunden und Konkurrenten der Deutschen Börse dürften die strukturellen Wachstumschancen der Börse geringer sein als vom Management erwartet", begründete Sharma seinen Schritt. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Ergebnis-Wachstumsrate von rund 8 Prozent bis 2020 liegt er nun sowohl unter den Konzernzielen als auch unter den Markterwartungen, die von 10 bis 15 Prozent reichen.

Die Hälfte des Umsatzziels der Deutschen Börse beruhe auf deren Derivate-Tochter Eurex, die mit rund 44 Prozent am Gruppenumsatz und -gewinn beteiligt ist. Hier befürchtet er Enttäuschungen. Darüber hinaus sieht der Experte geringere Chancen für das Umsatzwachstum durch das Clearing von weltweit außerbörslich gehandelten Derivaten, als das Management der Deutschen Börse. Er zieht die Aktie der Londoner Börse LSE der Deutschen Börse vor.

Gemäß der Einstufung "Underweight" erwartet Morgan Stanley eine unterdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten./ck/bek/fba

Analysierendes Institut Morgan Stanley.