Trotz der Erholung der Finanzmärkte kämpften viele Vermögensverwalter und Fondsgesellschaften mit den Auswirkungen der Pandemie und müssten sich nach Partnern umschauen, sagte DWS-Chef Asoka Wöhrmann am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wir schauen uns nach Gelegenheiten für Zukäufe um." Allerdings sei es noch zu früh zuzuschlagen, da die Corona-Krise noch im vollen Gang sei.

Die DWS hat sich zum Ziel gesetzt, zu den zehn größten Vermögensverwaltern der Welt aufzusteigen. Um den Abstand auf Branchenriesen wie Blackrock zu verringern, wird die Deutsche-Bank-Tochter dabei nicht um Übernahmen herumkommen. Vor allem in Asien will Wöhrmann durch Zukäufe und weitere Partnerschaften wachsen.

Zu den Berichten über einen möglichen Verkauf der Fondsvertriebsplattform IKS hielt sich der DWS-Chef bedeckt. In dem Bereich tue sich viel, die gesamte Branche arbeite an ihren Vertriebsplattformen in der Vermögensverwaltung. "Wir prüfen und überlegen, welche strategischen Optionen wir haben, um unsere Fondsplattform in die nächste Ära zu führen", sagte Wöhrmann. IKS betreut rund zwei Millionen Kunden mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Milliarden Euro. Als möglicher Interessent für das Geschäft wird die Deutsche Börse gehandelt, die erst Anfang des Jahres der Schweizer Großbank UBS ihre Fondsvertriebsplattform Fondcenter AG abgekauft hatte.