Der Londoner Börsenbetreiber verdiente von Juli bis September 587 Millionen Pfund (umgerechnet 678 Millionen Euro), das waren zwölf Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie die London Stock Exchange (LSE) am Freitag mitteilte. Analysten hatten mit einem niedrigeren Ergebnis gerechnet. Die Aktien kletterten um knapp zwei Prozent.

Besonders starke Zuwachsraten verzeichnete die LSE im sogenannten Clearing-Geschäft, das die Abwicklung und Aufbewahrung von Wertpapieren umfasst. Auch die Einnahmen aus Gebühren, die Unternehmen für die Platzierung von Aktien und Anleihen bezahlen, legten deutlich zu. Insgesamt stiegen die Erträge des Konzerns um zwölf Prozent auf 521 Millionen Pfund.

Die LSE steht kurz vor der Übernahme des Datenanbieters Refinitiv für 24 Milliarden Euro. Refinitiv gehört dem US-Finanzinvestor Blackstone und dem kanadischen Informationskonzern Thomson Reuters. Das Unternehmen bietet unter anderem Börsenkurse, Konjunkturdaten, Informationen zu Fusionen und Übernahmen wie die sogenannten League Tables an und betreibt die Devisenhandelsplattform FXall. Für diese hatte sich auch die Deutsche Börse interessiert.

Der Hongkonger Börsenbetreiber HKE hatte versucht, die geplante Transaktion von LSE und Refinitiv zu torpedieren und für den Londoner Rivalen ein Angebot über 39 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt - allerdings unter der Bedingung, dass die LSE von einem Refinitiv-Kauf absieht. Der LSE-Vorstand hatte dies abgelehnt und HKEX zog sich schließlich zurück.