Die Erlöse kletterten im ersten Quartal um 13 Prozent auf 615 Millionen Pfund (704 Millionen Euro), wie die London Stock Exchange am Dienstag mitteilte. Die Übernahme des Finanzdatenanbieters Refinitiv für 27 Milliarden Dollar solle nach wie vor im zweiten Halbjahr 2020 abgeschlossen werden, die Integrationsarbeiten liefen planmäßig.

Noch stehen allerdings eine Reihe kartellrechtlicher Freigaben für die Refinitiv-Übernahme aus. Die Europäische Kommission hat wegen der Corona-Krise Firmen gebeten, ihre Anträge auf Fusionsfreigaben auf die lange Bank zu schieben. Die LSE arbeite konstruktiv mit der EU-Kommission zusammen und werde den Antrag so bald wie möglich stellen, erklärte der Konzern. Refinitiv gehört bislang zu 55 Prozent dem Finanzinvestor Blackstone und zu 45 Prozent Thomson Reuters, dem Eigentümer der Nachrichtenagentur Reuters.

Im ersten Quartal profitierte die LSE von den Turbulenzen an den Börsen, die die Umsätze an den Aktienmärkten und beim Abwickeln (Clearing) von Derivaten in die Höhe trieben. Während der Konzern im ersten Quartal gut abgeschnitten habe, sei es für eine Einschätzung der Folgen der Corona-Pandemie und eine Prognose zu früh. Die LSE habe genügend Liquidität, um das Geschäft aufrecht zu erhalten und wolle die geplante Schlussdividende für 2019 zahlen. Die langfristigen Wachstumstrends seien trotz der Corona-Pandemie intakt.