MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) rechnet wegen des starken Wettbewerbs bei der Gewerbeimmobilienfinanzierung mit einem anhaltenden Druck auf die Profitabilität im Neugeschäft. Die Marge bei den neuen Abschlüssen werde weiter etwas herunterkommen, sagte Bankchef Andreas Arndt am Montag in München anlässlich der Bekanntgabe der endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate. Da die Bank beim Neugeschäft nach wie vor sehr vorsichtig sei und hohe Sicherheiten verlange, drücke dies naturgemäß auf die Marge. In den ersten neun Monaten ging diese leicht zurück.

Arndt setzt beim Neugeschäft weiter auf das Motto "Qualität vor Quantität". So hatte er bereits in der vergangenen Woche bei der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen angekündigt, beim Neugeschäftsvolumen in diesem Jahr eher das untere Ende der angepeilten Spanne von 10 bis 11 Milliarden Euro zu erreichen. Das Erreichen quantitativer Ziele sei wichtig, dürfe aber nicht zu Lasten der Kreditqualität gehen.

Der Abschluss neuer Verträge oder von Verlängerungen sei nach wie vor sehr mühsam. Es gelte nach wie vor der Schlüssel 8 zu 1. "Wir müssen uns acht Mal bücken, um ein Geschäft aufzusammeln." Und die Bedingungen werden nicht einfacher. "Die Markt- und Wettbewerbsbedingungen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung werden im kommenden Jahr noch anspruchsvoller werden", hatte die Bank bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt. 2018 lief es aber bisher unter anderem wegen der günstigeren Möglichkeiten zur Refinanzierung der Kredite besser als gedacht.

Aus diesem Grund hatte die Deutsche Pfandbriefbank vergangene Woche die Prognose für das laufende Jahr erhöht. So erwartet das Geldhaus bis Ende 2018 nun einen Vorsteuergewinn von 205 bis 215 (2017: 204) Millionen Euro. Bislang hatte der Konzern 175 bis 195 Millionen in Aussicht gestellt. Experten hatten die alte Prognose aber ohnehin als sehr konservativ eingestuft. Da auch das Ergebnis nach neun Monaten im Rahmen der Erwartungen ausgefallen war, konzentrierten sich die Investoren eher auf den verhaltenen Ausblick auf 2019.

Die im MDax notierte Aktie verlor seit der Bekanntgabe der Eckdaten und der erhöhten Prognose am Donnerstag nach Börsenschluss leicht an Wert. Das Papier steht vor allem wegen des scharfen Wettbewerbs unter den Gewerbeimmobilien-Finanzierern ohnehin seit einiger Zeit unter Druck. So summieren sich die Kursverluste seit Ende 2017 auf elf Prozent. Seit dem Rekordhoch von 15,50 Euro im Januar beträgt das Minus sogar mehr als 20 Prozent. Zuletzt lag die Aktie der Pfandbriefbank mit Kursen um die 11,80 Euro auch nur noch rund zehn Prozent über dem Ausgabepreis von 10,75 Euro.

Die PBB ist an der Börse derzeit knapp 1,6 Milliarden Euro wert und damit rund ein Fünftel weniger als ihre Konkurrentin Aareal Bank, die am Dienstag ihre Zahlen vorlegt. Die Pfandbriefbank war 2009 aus der notverstaatlichten Skandalbank Hypo Real Estate hervorgegangen und wurde im Sommer 2015 vom Staat zurück an die Börse gebracht. Bis zum Frühjahr hatte der Bund noch ein Fünftel der Anteile gehalten, sich aber im Mai von dem Großteil seiner Aktien getrennt. Derzeit hält der Bund noch 3,5 Prozent an der Bank, deren Hauptgeschäft die Finanzierung von gewerblichen Immobilien ist. Einen Teil der Papiere hat die RAG-Stiftung übernommen, die jetzt 4,5 Prozent der Anteile besitzt./zb/men/fba