Vorstandschef Günther Bräunig sprach am Mittwoch in Frankfurt von einem "sehr erfolgreichen Jahr" 2018. Der Gewinn werde über den 1,4 Milliarden Euro liegen, die das Institut 2017 eingefahren hatte - vor allem dank einer niedrigen Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite. Die genaue Höhe ihres Gewinns gibt die zu vier Fünfteln dem Bund und zu einem Fünftel den Ländern gehörende Bank traditionell erst im April bei der Vorlage der ausführlichen Bilanzzahlen bekannt. 2016 hatte die KfW beim Gewinn die Marke von zwei Milliarden Euro geknackt.

2018 sagte das gemessen an der Bilanzsumme drittgrößte deutsche Geldhaus Fördermittel in einem Volumen von 75,5 (2017: 76,5) Milliarden Euro zu. Das Gros entfiel auf Deutschland, wo Bräunig und seine Mannschaft unter anderem mittelständische Unternehmen, Startups, Studenten und Häuslebauer unter die Arme griff. Wegen der nach wie vor guten wirtschaftlichen Lage und der entsprechend leichten Finanzierungsbedingungen für Haushalte und Unternehmen fuhr die KfW ihr Ordervolumen im Inland allerdings um fast sechs Milliarden auf 46 Milliarden Euro zurück. Stark wuchs hingegen das Auslandsgeschäft - um gut ein Fünftel auf 28,3 Milliarden Euro. Schwerpunkte der Förderung waren Afrika und der Nahe Osten.

Das von der KfW im Auftrag der Bundesregierung ausgezahlte Baukindergeld wurde erwartungsgemäß stark nachgefragt. Bis Ende des Jahres wurden laut Bräunig 56.000 Förderzusagen erteilt, seitdem kamen weitere gut 12.000 hinzu. Die im September eingeführte Unterstützung von Familien, die an die frühere Eigenheimzulage angelehnt ist, sieht über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Förderung von insgesamt 12.000 Euro pro Kind vor. Ziel ist es, Alleinerziehende und Familien mit Kindern angesichts der vor allem in den Großstädten rasant steigenden Immobilienpreise die Finanzierung zu erleichtern.

Einen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im Rahmen seiner neuen Industriestrategie ins Gespräch gebrachten Beteiligungsfonds des Bundes sieht die KfW positiv. "Wir stehen da gerne zum Dialog bereit", sagte Bräunig. Bislang habe es noch keine konkreten Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium in dieser Frage gegeben. Er gehe jedoch davon aus, dass dies in den kommenden Monaten passieren werde. Die KfW verfüge jedenfalls über die nötige Expertise für ein solches Vorhaben. Die KfW verwaltet für den Bund unter anderem dessen Restbeteiligungen an Post und Telekom, sowie seit kurzer Zeit eine Beteiligung am Netzbeteiber 50Hertz.

Die Mittel für ihre Förderaktivitäten besorgt sich die KfW an den internationalen Kapitalmärkten. Im laufenden Jahr will das Institut insgesamt etwa 80 Milliarden Euro aufnehmen, gut ein Viertel davon haben die Frankfurter Staats-Banker bereits auf dem Konto. Im vergangenen Jahr waren es gut 76 Milliarden Euro, wofür das Institut 144 Anleihen in zwölf verschiedenen Währungen emittierte - fast 90 Prozent davon in Euro und Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte mit einem Anteil von 61 (2017: 53) Prozent einen neuen Rekordwert.