Die rund 13.000 Mitarbeiter der Tochter sollen in den Haustarifvertrag überführt werden, entsprechende Verhandlungen liefen, heißt es in einem Verdi-Schreiben an die Beschäftigten der Post. "Ein Betrieb, ein Tarifvertrag, dafür setzen wir uns in allen Verhandlungen ein", erklärte die für die Post zuständige stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.

Nach einem Bericht der Zeitung "Welt" will der Bonner Konzern den Paketversand der Delivery-Töchter mit der Arbeit der Post AG im April zu einem Betrieb zusammenlegen. Damit würden zwei Tarifverträge direkt unter dem gleichen Dach gelten. Auch seien Hunderte von Stellen bedroht. Die Post habe noch nicht entschieden, wann gemeinsame Betriebe umgesetzt werden sollen, sagte ein Post-Sprecher am Montag. Eine Verdi-Sprecherin sagte, ihr seien keine Pläne des Konzerns für einen Stellenabbau in Deutschland bekannt: "Wir können keine Bedrohungslage erkennen."

In den bundesweit über 40 Delivery-Gesellschaften gelten die Tarifverträge für die Logistik-Branche. Der Haustarifvertrag der Post liegt indes Verdi zufolge außer in Baden-Württemberg über der Bezahlung nach den Logistik-Flächentarifen. In den Delivery-Gesellschaften gelten zudem längere Arbeitszeiten. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die Integration der Beschäftigten der DHL Delivery Gesellschaften nur über den Weg der Integration der Beschäftigten in die Tarifverträge der Deutschen Post erreicht werden kann", heißt es in dem Verdi-Schreiben. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig. Ein Post-Sprecher nannte die Gespräche "konstruktiv". In ihnen geht es auch noch um weitere Themen, etwa den Schutz vor Fremdvergabe in der Zustellung, der bis 31. März läuft. Weiteres Thema ist der Schutz der Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen, ein entsprechender Vertrag endet am 31. Dezember. "Wir wollen alle bestehenden Schutzregelungen in einem großen Schritt in die Zukunft fortschreiben", heißt es in dem Schreiben.