Wegen Anlaufkosten für neue Finanzdienstleistungen werde man in den beiden Jahren beim operativen Gewinn (Ebit) allerdings nicht vom Fleck kommen, kündigte das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Unternehmen am Dienstag an. Zugleich gab die Post bekannt, dass die Datenschutzbehörde eine Strafe von 18 Millionen Euro gegen den Konzern verhängt habe, wofür eine Rückstellung gebildet werden musste. In der Gewinnprognose sei die Strafe in erster Instanz, gegen die das Unternehmen Rechtsmittel ergreifen will, allerdings nicht berücksichtigt. Der Österreichischen Post wird vorgeworfen, Kundendaten missbräuchlich verwendet zu haben.

Die Partnerschaft mit DHL im Bereich Paketzustellung in Österreich sei gut angelaufen, erklärte die Post. Das monatliche Transport- und Zustellvolumen sei nun um ein Viertel höher als im Jahr zuvor. Angesichts der höheren Paketmengen planen die Österreicher zusätzlich zu den Basis-Investitionen von rund 70 Millionen Euro weitere 50 Millionen Euro in den Geschäftsausbau zu investieren. Zudem sollen 25 Millionen Euro in den Zukauf oder die Erweiterung von Grundstücken sowie 15 Millionen Euro in den Erwerb von Sortiertechnik im Zusammenhang mit der Kooperation mit DHL gesteckt werden, erklärte die Post.

Ab dem zweiten Quartal 2020 will die Österreichische Post mit ihren rund 1800 Geschäftsstellen (eigene und über Partner betriebene) neue Finanzdienstleistungen anbieten. Dafür habe man sich mit 80 Prozent an der Brüll Kallmus Bank beteiligt. Nach Abschluss der Transaktion will die Post im Zuge einer Kapitalerhöhung rund 55 Millionen Euro in das Geschäft einbringen. Die Anlaufkosten bezifferte der Konzern für 2020 und 2021 mit in Summe rund 40 Millionen Euro. Positive Ergebnisbeiträge erwartet die Post ab 2023.