Der Zusammenschluss der Nummer drei - der Telekom-Tochter T-Mobile NL - mit der Nummer 4 dürfte wahrscheinlich zu Preisanstiegen im Mobilfunk führen, argumentiert die EU-Kommission laut einem von der Deutschen Telekom am Donnerstag veröffentlichten Papier bezüglich des anvisierten Zukaufs in Höhe von rund 190 Millionen Euro. Der Bonner Dax-Konzern und Tele 2 haben nun bis Ende September Zeit, um die Bedenken zu entkräften. Beide Unternehmen betonten, weiterhin zuversichtlich zu sein, den Deal bis Jahresende unter Dach und Fach zu bringen. Die EU-Kommission hatte im Juni eine Entscheidung für Oktober angekündigt.

Durch die im Dezember bekanntgegebene Übernahme würde sich die Zahl der Anbieter in den Niederlanden auf drei von bisher vier verringern. Derzeit wird der Markt von KPN sowie dem Gemeinschaftsunternehmen von Vodafone und Liberty Global, Ziggo, dominiert. Telekom wie auch Tele 2 argumentieren, dass sie auch nach dem Zusammenschluss mit einem Marktanteil von etwa 25 Prozent weiterhin deutlich hinter den beiden Platzhirschen liegen würden, jedoch eine Größe hätten, um ein ernstzunehmender Konkurrent zu sein. Zudem werde der Wettbewerb derzeit maßgeblich von einem durch KPN und Ziggo betriebenen Preiskampf bestimmt, hieß es weiter. Auch sei man gemeinsam besser in der Lage, schnell ein landesweites 5G-Netz aufzubauen. Diese Dynamiken müssten von den EU-Wettbewerbshütern berücksichtigt werden.