BERLIN/BONN (dpa-AFX) - Die Probleme zwischen den USA und dem Iran machen es auch deutschen Unternehmen schwerer. Eine Beratungsgesellschaft der Telekom-Großkundensparte T-Systems hat ihre Tätigkeit in dem Land bereits im Mai beendet, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Auch die Deutsche Bahn lässt zwei Beratungsprojekte auslaufen. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Eine Tochter der Bahn hat den Eisenbahnbetreiber Bonyad Eastern Railways und die iranische Staatseisenbahn RAI beraten, etwa zur Frage, wie Abläufe besser werden können. Die Projekte würden im August und September beendet, teilte eine Sprecherin mit. Weitere Geschäftspotenziale hätten sich bei dem Projekt nicht konkretisiert. Ein Grund für die Entscheidung sei auch die geänderte Bankenpraxis.

Banken, die auch in den USA aktiv sind, schrecken seit Längerem davor zurück, Iran-Deals zu finanzieren. US-Präsident Donald Trump hatte im Mai einseitig das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt, seit Kurzem sind wieder US-Sanktionen in Kraft. Trump warnte andere Staaten auch davor, mit der Islamischen Republik Handel zu treiben.

Der Autobauer Daimler hatte angekündigt, seine Pläne für den Iran wegen der US-Sanktionen auf Eis zu legen. Auch das Unternehmern Herrenknecht, das Tunnelbohrmaschinen herstellt, verzichtet auf ein Geschäft dort. Ein Sprecher der Deutschen Telekom begründete die Entscheidung mit der weltweiten Sensibilität beim Umgang mit dem Iran. Standorte habe ihre Beratungsgesellschaft dort nicht gehabt./maa/kil/DP/nas