(neu: Kursentwicklung)

NEW YORK (dpa-AFX) - Ein starker Quartalsbericht gepaart mit einem überraschend optimistischen Ausblick hat den Aktien von T-Mobile US am Freitag ein Rekordhoch beschert - und am deutschen Markt auch die Papiere der Bonner Mutter Deutsche Telekom angetrieben.

T-Mobile US baute dank der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint das Geschäft kräftig aus. Das Unternehmen überraschte mit dem bereinigten operativen Gewinn positiv. Zudem lag die entsprechende Prognose für den Rest des Jahres Analysten zufolge über der Markterwartung.

Damit schnellten die Anteilscheine von T-Mobile US unter den Favoriten im technologielastigen Index Nasdaq 100 um zuletzt fast acht Prozent auf 116,63 US-Dollar nach oben. Zwischenzeitlich hatten die Aktien bei fast 118 Dollar ein Rekordhoch erreicht. An der Frankfurter Börse kam das ebenfalls gut an, Papiere der Deutschen Telekom setzten sich mit einem Plus von 3,2 Prozent an die Spitze des leicht steigenden Leitindex Dax.

Operativer Gewinn, Abonnentenzahlen, durchschnittlicher Umsatz pro Nutzer - mit allen wichtigen Kennziffern habe T-Mobile US seine Erwartungen geschlagen, lobte Analyst Brett Feldman von der US-Bank Goldman Sachs. Er hob einen zweiten positiven Aspekt hervor: T-Mobile US habe sich zuversichtlich gezeigt, aus dem Zusammengehen mit Sprint mehr Synergien herauszuholen und zügiger als bislang avisiert. "Wir betrachten T-Mobile US unverändert als das attraktivste Schwergewicht in der Telekom- und Kabelbranche."

Analyst Philip Cusick von der US-Bank JPMorgan prognostizierte: "Die Kombination aus Sprint und T-Mobile US dürfte für beide Unternehmen von Vorteil sein." T-Mobile US habe bei Sprint keine größeren Abschreibungen vorgenommen. Die Aussagen von T-Mobile US zu den durchschnittlichen Umsätzen pro Nutzer im zweiten Halbjahr legten zudem die Vermutung nahe, dass die Preise in der Branche stabil seien. Cusick nannte die Aktien von T-Mobile US eine "Top Anlage-Idee".

Die Sprint-Übernahme und das von den Branchenkennern in Aussicht gestellte Wachstumspotenzial auf dem US-Markt schlagen sich in der Bewertung nieder: In puncto Börsenwert hat T-Mobile US den Mutterkonzern vom Rhein längst abgehängt. Aktuell ist die Tochter rund 143 Milliarden Dollar oder umgerechnet fast 122 Milliarden Euro wert. Die Deutsche Telekom bringt es auf rund 71 Milliarden Euro./bek/ssc/fba/la/he