Die Großkundensparte T-Systems der Deutschen Telekom kommt bei ihrer Neuausrichtung mit der Abkehr vom traditionellen Telekommunikationsgeschäft einen großen Schritt voran.

"Die Transformation zeigt greifbare Ergebnisse", sagte T-Systems-Chef Adel Al-Saleh am Mittwoch vor Mitarbeitern. Ab 1. Juli gehört das Geschäft mit der Telekommunikation nicht mehr zu T-Systems, sondern zur Telekom-Deutschlandtochter. Diese übernimmt damit weltweit auch rund 8000 Angestellte, die sich um Telekomdienstleistungen für Geschäftskunden kümmern.

Lange Zeit galt T-Systems als unbeweglicher Tanker, der im harten Wettbewerb nicht punkten konnte und Verluste anhäufte. Nun soll die deutlich schlankere Sparte sich auf Lösungen für Informationstechnik und Digitalisierung konzentrieren und damit Neugeschäft generieren. Der frühere IBM-Manager Al-Saleh hält den Zeitpunkt der Neuorganisation mitten in der Corona-Krise für ideal: "Jetzt beginnt die Phase der systematischen Digitalisierung, um Unternehmen über diese außergewöhnliche Situation hinaus stark zu machen."

Der Umbau startete bereits 2018 und ging mit dem Abbau Tausender Stellen einher. Inzwischen arbeiten für T-Systems etwas weniger als 30.000 Mitarbeiter weltweit. Vor der Neuausrichtung waren es gut 38.000 Angestellte. Ziel ist es, rund 600 Millionen Euro an Kosten einzusparen.