Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Glasfaser Nordwest werde umgehend mit dem Ausbau starten, kündigten die Telekom und EWE am Mittwoch an. Zu den ersten rund ein Dutzend Gebieten gehören unter anderem Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Stade und Emsdetten. Die Unternehmen wollten in den ersten zehn Jahren mehr als 1,5 Millionen Privathaushalte und Firmenstandorte erschließen. Sie rechnen dabei mit Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro. Sitz von Glasfaser Nordwest ist Oldenburg. Die Firma, an der die Partner je 50 Prozent halten, hat 35 Mitarbeiter.

Telekom und EWE hatten bereits im Dezember 2017 ihr Vorhaben und den Start für Mitte 2018 angekündigt, mussten jedoch die Hürden der Regulierung überwinden. Nach diversen Zusagen unter anderem zum barrierefreien Zugang zum Netz für andere Unternehmen hatte das Bundeskartellamt im Dezember grünes Licht gegeben.

"Die Kooperation ist auf Dauer angelegt und zeitlich nicht befristet", sagte EWE-Chef Stefan Dohler in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Ein großer Vorteil sei, dass die hohen Kosten für den Ausbau auf breitere Schultern gelegt werden. "Das Risiko für nur einen Partner wäre deutlich höher", sagte Telekom-Deutchland-Chef Dirk Wössner. Kooperationen gehörten zur Strategie seines Konzerns. Die Telekom sei offen für weitere Partnerschaften.

Umsatz- oder Gewinnziele nannten die Partner nicht. EWE-Chef Dohler, früher Finanzchef des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, entgegnete auf die Frage, ob beziehungsweise wann das Unternehmen profitabel sei: "Der Business Case ist natürlich wie bei allen großen Infrastrukturmaßnahmen immer sehr langfristig angelegt." Als Infrastrukturinvestor brauche man einen langem Atem. Er sei aber von der langfristigen Überlegenheit der Glasfaser-Technologie überzeugt. "Und deshalb haben wir auch keine Angst davor."