NEW YORK (dpa-AFX) - Eine Gruppe von US-Staaten will laut Kreisen gegen die milliardenschwere Übernahme des US-Mobilfunkers Sprint durch die US-Tochter der Deutschen Telekom klagen. Grund sei eine mögliche Einschränkung des Wettbewerbs sowie höhere Preise für Endverbraucher, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Demnach wollen verschiedene von der Demokratischen Partei regierte Bundesstaaten unter Führung der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James noch am Dienstag in einem Bundesgericht in New York Klage einreichen. Das würde den Druck auf die Kartellabteilung des US-Justizministeriums erhöhen, das sich derzeit in der Endphase der Prüfung der geplanten Übernahme befindet.

T-Mobile US will mit der Übernahme von Sprint mit dann insgesamt rund 130 Millionen Kunden einen schlagkräftigen Gegner für die beiden US-Mobilfunkplatzhirsche Verizon und AT&T formen. Dazu wollen die Unternehmen 6 Milliarden Dollar an jährlichen Kosten einsparen. T-Mobile-Aktien sackten nach Bekanntwerden des Vorhabens der Staaten mit 1,5 Prozent ins Minus, Papiere der Deutschen Telekom lagen 0,3 Prozent unter dem Vortagesschluss.

Die Spitze der US-Telekom-Aufsichtsbehörde FCC befürwortet den Deal, laut früheren Medienberichten pocht das Justizministerium jedoch auf einen relevanten vierten Wettbewerber im Markt. Neben den beiden Behörden können auch Bundesstaaten ihre Veto gegen eine Fusion vor Gericht einlegen. Ein Zusammengehen von T-Mobile US und Sprint war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach an Wettbewerbs-Bedenken gescheitert.

Vor gut einem Jahr hatte sich die Telekom nach langem Ringen mit dem Sprint-Haupteigner Softbank auf die Modalitäten eines Zusammengehens geeinigt. Bezahlen will T-Mobile die Übernahme mit eigenen Aktien, das Geschäft würde Sprint bei derzeitigen Kursen mit rund 32 Milliarden Dollar bewerten./men/fba