BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom soll deutlich mehr Geld von ihren Wettbewerbern für die "letzte Meile" bekommen - also den relativ teuren letzten Kabelabschnitt bis zum Kunden. Ab Juli sollen die Firmen pro Teilnehmer-Anschlussleitung monatlich 11,19 Euro zahlen und damit rund 12 Prozent mehr als bisher (10,02 Euro), wie die Bundesnetzagentur am Mittwoch in Bonn mitteilte. Dieser Preis bezieht sich auf die Strecke vom Hauptverteiler bis zum Kunden. Hat die Firma eigene Leitungen bis zum nachgeordneten Kabelverzweiger, also dem grauen Verteilerkasten in der Straße, sollen 7,05 Euro fällig werden, das wäre ein Aufschlag von vier Prozent.

Die Regulierungsbehörde begründete die Aufschläge mit höheren Kosten für Bauarbeiten oder Kupfer. Die Telekom bekommt von Wettbewerbern wie Vodafone und Telefónica (O2) Geld, wenn diese Kunden über Telefonleitungen des früheren Staatsmonopolisten versorgen. Dies ist nur dort der Fall, wo die Unternehmen keine eigene Leitungen in die Gebäude haben - dort muss die Telekom ihr Netz für die Konkurrenz öffnen, wird hierfür aber bezahlt. Wie viel Geld fließt, wird alle drei Jahre festgelegt. Die Telekom begrüßte den Preisaufschlag, ihre Konkurrenten - und gewissermaßen Kabel-Mieter - kritisierten ihn hingegen als unangemessen./wdw/DP/mis