BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel sieht im Vorstoß für eine "Mietenwende" die Möglichkeit, den Wohnungsmarkt zu entlasten. "Wir brauchen eine Atempause für die Mieterinnen und Mieter angesichts der dramatischen Mietpreisentwicklung gerade in den Ballungsräumen", sagte der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende am Samstag in Bad Homburg. "Deswegen brauchen wir einen Mietenstopp für fünf Jahre, auch, um den Spekulanten den Stecker zu ziehen." So könne auch Zeit gewonnen werden, um bezahlbare Wohnungen zu bauen. "Das ist übrigens am Ende die beste Mietpreisbremse, die wir machen können."

Parteichefin Andrea Nahles hatte zusammen mit Schäfer-Gümbel ein Papier zur "Mietenwende" öffentlich gemacht, das deutlich über die bislang innerhalb der großen Koalition aus Union und SPD vereinbarten Pläne hinausgeht. "In den nächsten fünf Jahren sollen Mieten nur noch um die inflationsbedingte Preissteigerung erhöht werden dürfen - überall dort, wo der Wohnungsmarkt angespannt ist", heißt es in dem online veröffentlichten Papier, über das zunächst die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatte.

Wichtige Schritte für die Mieter habe man in der Bundesregierung bereits beschlossen, sagte Schäfer-Gümbel weiter. Das werde aber nicht reichen. "Wir haben deshalb einen Plan vorgelegt und fordern die Union auf, jetzt mit uns zu handeln."/cam/DP/zb