DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Für die Aktien des Motorenbauers Deutz ist es nach dem starken Lauf der vergangenen Monate der britischen Bank HSBC zufolge Zeit für eine Atempause. In Erwartung einer starken Gewinnerholung in den Jahren 2017 und 2018 hätten die Papiere seit Mitte vergangenen Jahres um bereits rund 60 Prozent zugelegt, erklärte Analyst Richard Schramm. Daher stufte er sie in seiner Studie vom Mittwoch von "Buy" auf "Hold" ab. Trotz einer Zielerhöhung von 5,80 auf 6,50 (Kurs 6,03) Euro reiche das Kurspotenzial nicht mehr für ein Kaufvotum aus.

Die Kursrally sei aus guten Gründen gerechtfertigt gewesen, doch dürften die positiven Faktoren mittlerweile eingepreist sein. So biete Deutz mit Blick auf 2017 und die folgenden Jahre eine attraktive Gewinn-Erholungsstory. Zudem habe die Übernahme des Chefpostens durch Frank Hiller Anfang des Jahres Hoffnungen auf frische Ideen für das Unternehmen genährt. Rückenwind habe aber auch der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl verliehen. Dies habe Erwartungen geweckt, dass die Bauwirtschaft sowie die Öl- und Gasbranche zu den wirtschaftlichen Gewinnern zählen dürften - und Deutz sei in den USA auf beide ausgerichtet.

Vorerst aber fehlten nun frische Impulse für die Deutz-Aktien. Zwar könnte der Schwung des erwarteten Umsatz- und Gewinnanstiegs durchaus für Überraschungen sorgen, doch brauche es harte Fakten - etwa durch Auftragseingangszahlen oder Produktionsdaten von Kunden oder Wettbewerbern - bevor die Markterwartungen an das SDax-Unternehmen weiter steigen könnten. Vor der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal 2017 im Mai dürfte sich in dieser Hinsicht aber nicht viel tun.

HSBC stuft solche Aktien immer mit "Hold" ein, deren Kursziel bis zu 5 Prozent über oder unter dem aktuellen Kurs liegt./mis/tav/ag

Analysierendes Institut HSBC Trinkaus & Burkhardt.