- von Tom Käckenhoff

Futavis beschäftige rund 30 Mitarbeiter und peile im laufenden Jahr einem Umsatz von fünf Millionen Euro an. Über die Höhe des Kaufpreises sei Stillschweigen vereinbart worden. Deutz will sich im Geschäft mit Komponenten für elektrische Antriebe, die etwa in Bau- und Landmaschinen oder Minibaggern eingesetzt werden, ein weiteres Standbein aufbauen. Der über 150 Jahre alte Konzern setzt darauf, dass auch in diesem Segment klimaschonendere Technologien verstärkt gefragt sein werden.

"Wir haben vor gut zwei Jahren unsere Elektrifizierungsstrategie E-Deutz definiert", erläutert Deutz-Chef Frank Hiller in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Ende 2020/Anfang 2021 wolle der Hersteller die ersten Produkte auf den Markt bringen. "Unser Ziel ist es, 2022 fünf bis zehn Prozent unseres Umsatzes mit elektrifizierten Lösungen erzielen, also etwa vollelektrisch oder Hybrid", fügte der Manager hinzu. "Mit Futavis wollen wir unser Know-how im Bereich der Batterietechnologie ausbauen." Deutz erzielte insgesamt im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.

DEUTZ SIEHT MARKTCHANCEN FÜR E-TECHNIK WELTWEIT

Deutz wolle keine kompletten Elektromotoren herstellen, sondern greife auf bestehende Lieferanten zurück, betonte Hiller. "Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen, die Batteriesysteme in den jeweiligen Anwendungen unterzubringen. Unsere Kunden haben unterschiedliche Räume für den Einbau der Batterie zur Verfügung. Dazu brauchen Sie ein Batteriemanagement-System." Hierzu liefere Futavis die Software. Die Firma sei sehr profitabel und komme auf eine Ebit-Marge im zweistelligen Prozentbereich. Weitere Zukäufe in diesem Bereich seien möglich. "Wir sind aber jetzt mit Futavis gut aufgestellt", sagt Hiller.

Der 53-Jährige Hiller ist seit Anfang 2017 Chef von Deutz. Er war vorher unter anderem für Leoni, MAN und Thyssenkrupp tätig. "Wir wollen den Kunden das gesamte System anbieten, aber mit zugekauften Elektromotoren oder Batteriezellen. Wir stellen das Batteriepackaging her." Die Maschinen werden etwa auf Flughäfen bei Transportbändern oder Schubwagen eingesetzt. "Viele Flughäfen sind in kommunaler Hand, so dass der Druck auf Co2-Minderung wächst." Kleinere Gabelstapler seien heute schon voll elektrisch. Bei Hebebühnen kämen Hybridlösungen zum Einsatz. Hiller sieht für die Technik weltweite Chancen. "Schwerpunkt ist für uns zunächst Europa. Wir sehen aber auch eine steigende Nachfrage nach elektrifizierten Lösungen in Asien, aber auch in den USA."