Das US-Unternehmen erwartet, dass der Umsatz mit Halbleitern in diesem Jahr um 9,6 Prozent auf 429 Milliarden Dollar schrumpfen wird, wie Gartner am Montag in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut mitteilte. Vor drei Monaten hatte Gartner noch ein Umsatzminus von 3,4 Prozent vorhergesagt. Preisdruck bei Speicherchips, der Handelsstreit der USA mit China und Bremsspuren beim Absatz von Smartphones, PCs und Servern führten nun voraussichtlich aber zum schwächsten Wachstum des Marktes seit zehn Jahren, erklärte Gartner-Analyst Ben Lee. "Produktmanager im Halbleitermarkt sollten ihre Produktions- und Investitionspläne überdenken, um sich vor diesem schwächeren Markt zu schützen", mahnte er.

Am stärksten fällt der Preisverfall der Studie zufolge bei Speicherchips (DRAM) aus, der Branche, die vor kurzem noch mit einem zu geringen Angebot zu kämpfen hatte. Doch die Hersteller übertrieben im Bestreben, neue Kapazitäten aufzubauen. Um 42,1 Prozent dürften die DRAM-Preise in diesem Jahr abstürzen, schätzt das Analyse- und Beratungshaus. Bis ins zweite Quartal 2020 sei mit Überkapazitäten zu rechnen. Chipkonzerne wie Infineon, aber auch Zulieferer wie der Silziumscheiben-Hersteller Siltronic haben ihre Prognosen für das laufende Jahr bereits nach unten korrigieren müssen und die Hoffnung auf eine rasche Erholung aufgegeben.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China wird nach den Erwartungen von Gartner zu längerfristigen Verschiebungen bei Nachfrage und Angebot führen. Weil die USA ihre Beschränkungen mit Sicherheits-Aspekten begründeten, werde China seine eigene Halbleiter-Produktion forcieren.