Zürich (awp) - DKSH hat sich im letzten Jahr bei allen Kennzahlen leicht gesteigert - dies trotz Gegenwind in wichtigen Märkten. Die Aktionäre sollen nun in den Genuss einer deutlich höheren ordentlichen Dividende kommen. Im laufenden Jahr strebt das Management ein "erhöhtes Umsatz- und Gewinnwachstum" an.

Verbessert hat sich das Unternehmen vor allem beim Umsatz. Konkret nahmen die Verkäufe um 4,8% auf 11,01 Mrd CHF zu. Der Grossteil der Zunahme basiere auf organischem Wachstum (3,7%), heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Übernahmen trugen 0,2 Prozentpunkte und die Wechselkurse 0,9 Prozentpunkte zum Plus bei. DKSH berät und unterstützt andere Unternehmen bei der Expansion nach Asien.

Etwas verhaltener als beim Umsatz waren die Fortschritte bei den Gewinnkennzahlen. So nahm der EBIT um 1,4% auf 297,0 CHF und der Reingewinn um 0,1% auf 213,3 Mio CHF zu. Mit den vorgelegten Zahlen hat DKSH die Erwartungen von Analysten in etwa erfüllt.

Den Aktionären soll nun eine höhere ordentliche Dividende von 1,65 CHF je Papier (VJ 1,50) zufliessen. Im Vorjahr war allerdings zusätzlich zur ordentlichen Dividende eine Sonderdividende von 3,00 CHF je Aktie ausbezahlt worden. Diese fällt nun weg. Das Unternehmen betont jedoch, es verfolge weiterhin eine progressive Dividendenpolitik.

"ROBUSTES GESCHÄFTSMODELL"

CEO Stefan Butz, der im Verlauf des letzten Jahres zu DKSH gestossen ist, zeigt sich mit den Resultaten zufrieden. Die Verbesserungen seien trotz "externem Gegenwind in einzelnen Märkten" erreicht worden. Das robuste und breit abgestützte Geschäftsmodell habe sich einmal mehr bewährt.

Gegenwind spürte die Gesellschaft erneut im Thailand, wo DKSH knapp 31% des Umsatzes erzielt. Das südostasiatische Land ist damit hinter "Greater China" (knapp 33%) erstmals nur noch die zweitwichtigste Absatzregion für den Zürcher Konzern.

Die politische Lage in Thailand habe die Konsumnachfrage weiterhin gedämpft, schreibt DKSH dazu. Dies führte in der Konzernsparte Konsumgüter (Umsatzanteil: 33%) dann auch zu einem Umsatzrückgang von 3,3%. Deutliches Wachstum in Vietnam, Laos, Kambodscha und Myanmar vermochten den Rückgang somit nicht auszugleichen. Immerhin konnte die Sparte den EBIT auf Vorjahresniveau halten, wobei das Management auch Verbesserungen im zuletzt darbenden Luxusgütergeschäft erwähnt.

HEALTHCARE ALS LOKOMOTIVE

Wachstumslokomotive im DKSH-Verbund war einmal mehr die mit Abstand grösste Sparte Healthcare (Umsatzanteil: 55%), die den Umsatz um knapp 11% und den EBIT um 9,1% steigerte. Sowohl in Südost- als auch in Nordostasien habe die Sparte zugelegt, wird betont.

Die beiden kleineren Sparten Spezialrohstoffe und Technologie setzten ebenfalls mehr um (+2,7%, +4,9%). Beim EBIT war die Entwicklung hingegen uneinheitlich: Technologie verbesserte die Kennzahl um 8,5%, Spezialrohstoffe hingegen erlitt beim operativen Gewinn eine Einbusse von 4,9%. Das Unternehmen erklärt dies primär damit, dass im Vorjahr die Wechselkurse in dieser Division zu einem besonders guten Wert geführt hätten. Bereinigt um diesen Effekt habe der EBIT auch in dieser Sparte zugenommen.

HÖHERES TEMPO IM LAUFENDEN JAHR

Für das laufende Geschäftsjahr 2018 gibt sich das Management zuversichtlich. Es werde ein erhöhtes Umsatz- und Gewinnwachstum erwartet, heisst es. Sämtliche wesentlichen Treiber für das Geschäft seien unverändert in Kraft und die Produktpipeline sei erfolgsversprechend. Und im wichtigen Markt Thailand zeichneten sich Verbesserungen ab. Optimistisch dürfte nicht zuletzt stimmen, dass das dortige Konsumentenvertrauen im Januar gemäss neusten Daten vom Montagmorgen auf ein Mehrjahreshoch gestiegen ist.

FREY TRITT ZURÜCK

Im Verwaltungsrat kommt es im Übrigen zu einem prominenten Abgang. Rainer-Marc Frey stehe nach zehn Jahren für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung, schreibt DKSH weiter. Seine Verdienste werden verdankt. Das Gremium soll dafür mit zwei Frauen ergänzt werden.

An der GV vom 22. März sollen neu die Wirtschaftsprofessorin Annette Köhler und die Beraterin Eunice Zehnder-Lai ins oberste Firmengremium einziehen.

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