Rümlang (awp) - Das auf Schliesstechnik spezialisierte Unternehmen Dormakaba verabschiedet sich von seinem indischen Partner Dorset Industries und löst das indische Gemeinschaftsunternehmen auf. Das dortige Türtechnik-Geschäft sei nicht länger ein Kernbereich in Indien, teilt Dormakaba am Dienstag mit. Das Unternehmen aus Rümlang konzentriert sich damit laut Analysten auf das als profitabler geltende Kerngeschäft mit Zutrittssystemen.

Über die finanziellen Aspekten der Transaktion haben die beiden Vertragspartner Stillschweigen vereinbart. Das 2007 vom damalig noch eigenständigen Kaba-Konzern geründete Joint Venture Dorset Kaba ist zu knapp drei Viertel im Besitz des 2015 zum Unternehmen Dormakaba fusionierten Unternehmens. Der Rest entfällt auf den Partner Dorset Industries. Beide Unternehmen seien der Ansicht, dass die Beendigung der Zusammenarbeit helfen wird, die jeweiligen Wachstumsziele zu erreichen, heisst es weiter.

FUSION AUCH IN INDIEN ABGESCHLOSSEN

Um die Fusion auch in Indien abzuschliessen, werden nun die laut Mitteilung als Teil des Kerngeschäfts angesehenen Aktivitäten vom Geschäftsbereich Türtechnik entkoppelt. Den Bereich für Hotelzutrittssysteme und physische Zutrittssysteme gliedert Dormakaba in die Unternehmenssparte Dorma India ein.

Marktexperten gehen davon aus, dass die abgestossenen Geschäftsaktivitäten weniger einbringen und Dormakaba damit die profitableren Bestandteile des Joint Ventures erhält. Dorset bleibe somit auf der als "günstiger" geltenden Türtechnik sitzen. Eine genaue Umsatzaufteilung sei aber nicht bekannt. Die finanziellen Auswirkungen dürften aber laut ZKB "marginal" sein.

Im Zuge der Auflösung rechnet die Bank Vontobel damit, dass Dormakaba im zwar einen einstelligen Millionenbetrag an Umsatz verlieren dürfte. Wichtiger sei jedoch, dass der Zusammenschluss von Dorma und Kaba nun auch in Indien vollständig abgeschlossen werden könne, was positiv zu sehen sei.

An der Börse geht es derweil für die Aktien der Rümlanger abwärts. Am Vormittag verlieren die Titel rund 1,5% und notieren in einem ebenfalls schwächeren Gesamtmarkt bei 736 CHF.

sta/ra