Rümlang (awp) - Der Schliesstechnikkonzern Dormakaba übernimmt in den USA die Mechanical-Security-Geschäfte von Stanley Black & Decker. Der deutsch-schweizerische Konzern bezahlt dafür 725 Mio USD in bar. Die Übernahme entspreche der kommunizierten Unternehmensstrategie einer "wesentlichen Geschäftsausweitung in Nordamerika", teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen mit. Im November hatte Dormakaba bereits die Übernahme des US-Türen- und Beschlägehersteller Mesker Openings bekanntgegeben.

Die Transaktion umfasst die hauptsächlich auf Nordamerika fokussierte Stanley Commercial Hardware, zu der eine Produktionsstätte in Taiwan gehört sowie die GMT in China. Sargent and Greenleaf, ein ebenfalls zum Mechanical-Security-Geschäftsbereich von Stanley Black & Decker gehörender Anbieter von Sicherheitsschlössern, sei nicht Teil der Transaktion.

Mit der Übernahme werde Dormakaba im nordamerikanischen Markt zu einem Top-3-Anbieter und könne den Kunden das gesamte Portfolio an Türbeschlägen und Zutrittskontrollsystemen bieten, wird CEO Riet Cadonau in der Mitteilung zitiert. Vorbehältlich der üblichen Abschlussbedingungen werde mit dem Vollzug der Transaktion im ersten Quartal 2017 gerechnet. Für die vollständige operative Integration rechnet Dormakaba mit bis zu drei Jahren.

Stanley Commercial Hardware beschäftigt laut den Angaben rund 1'000 Mitarbeitende und operiert mit drei Hauptmarken, darunter der bekannten Marke "BEST". Die Palette des Unternehmens an mechanischen Produkten und Zutrittslösungen sowie kabellosen und cloud-basierten elektronischen Schlössern sei in mehr als 350'000 Standorten bei Kunden in ganz Nordamerika installiert. Die in China ansässige GMT, die Teil der Akquisition ist, beschäftigt rund 600 Mitarbeitende. Es handle sich um eine bekannte Marke für Bodenscharniere für Glastüren und Türbeschläge in China.

Das gesamte übernommene Geschäft soll 2016 einen geschätzten Netto-Umsatz von rund 276 Mio USD erwirtschaften und ein bereinigtes EBITDA von 52 Mio USD was einer EBITDA-Marge von ca. 19% ergibt. In Bezug auf die EBITDA-Marge von Dormakaba wird erwartet, dass die Transaktion nach dem Abschluss neutral ist und sich ab dem Geschäftsjahr 2019/2020 positiv auswirkt. In Bezug auf den Gewinn pro Aktie erwartet das Unternehmen, dass sich die Transaktion vom ersten Tag an positiv auswirkt.

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