Basel (awp) - Bei Dufry meldet sich ein altbekannter Investor zurück. Der gewichtige Staatsfonds aus Singapur, die Government of Singapore Investment Corporation (GIC), hat zuletzt wieder Aktien des Reisedetailhändlers gekauft.

Wie am Dienstag aus einer Pflichtmitteilung an die Börsenbetreiberin SIX Swiss Exchange hervorgeht, hat GIC letzte Woche mit einer Beteiligung von 3,12 Prozent an Dufry die Meldeschwelle von 3 Prozent durchbrochen. Die Hintergründe dazu sind nicht bekannt. Dufry selber kommentiert den Beteiligungsaufbau nicht.

GIC gehörte noch bis im vergangenen Jahr zu den wichtigsten Dufry-Aktionären. Im Jahr 2015 trug GIC gemeinsam mit dem ebenfalls aus Singapur stammenden Staatsfonds Temasek und dem Katar-Staatsfonds QIA wesentlich die Kapitalerhöhung mit, die Dufry zum Stemmen der milliardenschweren Übernahme des italienischen Konkurrenten World Duty Free (WDF) lanciert hatte.

Vor über einem Jahr ausgestiegen

Im April 2017 stieg GIC dann aus dem Dufry-Engagement aus. GIC und Temasek verkauften ihr Aktienpaket an den chinesischen Mischkonzern HNA. Dadurch reduzierte sich der Anteil von GIC von knapp 8 Prozent auf praktisch Null (0,09%). HNA baute in der Folge seine Dufry-Beteiligung auf. Gemäss der letzten Pflichtmeldung vom Februar hält der finanziell angeschlagene chinesische Konzern 20,92 Prozent an Dufry.

An der Börse schlägt der Einstieg von GIC kaum Wellen. Bis um 12 Uhr klettern die Titel moderat um 0,3 Prozent auf 117,55 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am breiten SPI auf der Stelle tritt.

Die Dufry-Papiere blicken auf ein schwaches Jahr 2018, seit Jahresbeginn haben sie beinahe einen Fünftel an Wert verloren und setzten vergangene Woche bei 113 Franken ein 52-Wochentief. Zu schaffen machen den Titeln Handelssorgen und damit verbunden die Währungsturbulenzen in Schwellenländern. Unklar ist auch, was HNA mit der Dufry-Beteiligung zu tun gedenkt.

mk/ra