Zürich (awp) - Die Aktien von Dufry geben nach Zahlen weiter deutlich nach. Zwar gelang es dem Reisedetailhändler, 2019 den Umsatz zu steigern und die Dynamik im Schlussquartal hoch zu halten. Erste Zahlen zum laufendenden Jahr bestätigen nun aber die durch das Coronavirus stark eingetrübten Aussichten.

Die Dufry-Aktien verlieren am Donnerstag bis um 9.40 Uhr 14,1 Prozent auf 39,97 Franken. Der Gesamtmarkt SPI steht derweil 5,4 Prozent im Minus. Bereits vor den Zahlen vom Morgen haben die Titel wegen der Corona-Sorgen seit Jahresbeginn um über die Hälfte an Wert eingebüsst.

Die heutige Zahlenpublikation hat das Ausmass durch das Coronavirus auf das Geschäft noch verdeutlicht. Nachdem zu Beginn des laufenden Jahres die Dynamik noch angezogen hatte, kam es im Februar organisch zu einem Umsatzminus von 7,3 Prozent. Seit Jahresbeginn steht nun bis zum 8. März ein Minus von 3,8 Prozent zu Buche. Und für das Gesamtjahr stellt Dufry einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich in Aussicht.

Dabei hält Vontobel dies noch für ein optimistisches Szenario. So erwartet der zuständige Analyst für März und April noch eine Verschärfung der Situation vom Februar. Die Kursrückgänge widerspiegelten die aktuelle Situation, so der Experte weiter. Gleichzeitig rechnet er aber für das Geschäftsjahr 2021 mit einer starken Erholung und bestätigt seine Kaufempfehlung für die Titel.

Baader Helvea verweist zudem darauf, dass es dank getroffener Massnahmen wohl nicht zu Liquiditätsengpässen kommen werde. Dennoch erachtet auch hier der zuständige Experte die Markterwartungen aber noch immer als zu hoch. Es bestehe weiterhin ein bedeutendes Abwärtspotenzial, und er rechne damit, dass sich angesichts der Flugsperre durch US-Präsident Donald Trump für Europäer die Situation weiter verschärft.

Und auch die ZKB erwartet, dass der ausgesprochene Einreisestopp in die USA den Aktienkurs weiter nach unten treibt. Ein eher schwacher Trost sei derweil, dass das erste Quartal jeweils das am wenigsten wichtige sei und das dritte das wichtigste, so der zuständige Analyst. So bleibe zu hoffen, dass sich bis dahin die Situation normalisiert.

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