FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Anlagenbauer Dürr hat aus Sicht der Privatbank Berenberg eine bessere Bewertung an der Börse verdient. Die Aktie leide unter der allgemeinen Branchenschwäche bei Autozulieferern, doch die Anleger ignorierten die vergleichsweise starke Ergebnisstabilität des MDax-Konzerns, begründete Analyst Philippe Lorrain in einer am Freitag vorliegenden Studie seine positive Einschätzung.

Der Experte hob sein Kursziel von zuvor 42 auf 46 Euro an. Am Freitag trieb die Studie den Dürr-Kurs auf zuletzt 32,87 Euro - selbst von diesem Niveau aus sieht Lorrain damit noch ein Potenzial von fast 40 Prozent. Der Analyst behielt sein Kaufvotum bei.

Dürr-Papiere hätten nach ihrem starken Anstieg bis zur dritten Aprilwoche im Einklang mit den anderen Autozulieferern stark abgewertet. Doch bei Dürr lasse sich die weitere Ergebnisentwicklung deutlich besser vorhersehen, argumentiert Lorrain. Schließlich hätten die Projekte im Konzern sehr lange Vorlaufzeiten, und zudem könne Dürr im Geschäft mit Autolackieranlagen auf ein solides Auftragsbuch verweisen. Aktuell laufe es beim Unternehmen gut. Zudem wurde der Experte optimistischer für die Auftragsentwicklung bei Lackieranlagen und hob für den Bereich seine Gewinnerwartungen an.

Lorrains Fazit: Angesichts der vergleichsweise günstigen und dadurch attraktiven Bewertung sollten Anleger einen neuen Blick auf die Aktie wagen - schließlich dürften auch die anstehenden Resultate trotz des allgemein schwierigeren Umfelds kaum negative Überraschungen mit sich bringen.

Dabei sieht der Analyst auch die Chancen für die Anleger auf höhere Ausschüttungen steigen, weil sich der Barmittelfluss verbessere. Zwar habe Dürr zuletzt noch mit den operativen Problemen bei seiner Tochter Homag zu tun gehabt, doch die dadurch verursachten hohen Lagerbestände sollten sukzessive abgebaut werden - und der Konzern dürfte dank eingeleiteter interner Maßnahmen wieder mehr Geld einsammeln können.

Mit der Empfehlung "Buy" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Kurspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie./tav/gl/jha

Analysierendes Institut Berenberg.

Veröffentlichung der Original-Studie: 20.06.2019 / 17:42 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 20.06.2019 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben