BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SDP) für die hohen Strompreise in Deutschland kritisiert. Mehr als 50 Prozent des Strompreises seien Steuern und Abgaben, sagte FDP-Fraktionsvize Christian Dürr am Donnerstag in einer von der FDP beantragten Aktuellen Stunde im Bundestag. "Es ist der Bundesfinanzminister, der von dieser Politik profitiert und nicht das Weltklima", kritisierte Dürr. Um die Verbraucher zu entlasten, plädierte er für eine Senkung der Stromsteuer.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben laut Vergleichs- und Vermittlungsportal Verifox etwa zwei Drittel der 826 Grundversorger in Deutschland die Preise erhöht um durchschnittlich rund fünf Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden sind das Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr. Für April und Mai hätten weitere 62 Grundversorger Preiserhöhungen angekündigt.

Mehr erneuerbare Energien würden den Strompreis günstiger machen, sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer. Fossile Energien seien der Preistreiber im Strompreis. Die Energiewende sei nicht zum Nulltarif zu haben, meinte CDU-Politiker Carsten Müller. Johann Saathoff von der SPD pochte darauf, dass Verbraucher auch bei einem negativen Schufa-Eintrag den Stromanbieter wechseln könnten. Dies sei bislang nicht möglich./mni/DP/fba