Der für Fragen der Unternehmensführung zuständige DWS-Analyst Hendrik Schmidt kündigte am Dienstag auf der Hauptversammlung in München laut Redetext an, Olaf Berlien und Peter Bauer die Entlastung zu verweigern. Mit knapp fünf Prozent ist die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank einer der größten Aktionäre der ehemaligen Siemens-Tochter. Schmidt kritisierte die mehrfach nach unten korrigierten Prognosen der früheren Siemens-Tochter. An Berlien gerichtet sagte er: "Neben Ergebnissen erwarten wir aber auch realistische Einschätzungen von ihnen, sonst wird aus der Lichtgestalt eine Energiesparlampe oder eine Wunderkerze."

Auch die Kommunikationspolitik von Berlien stellte Schmidt in Frage: Der Vorstandschef habe sich zum möglichen Einstieg von Investoren bei Osram widersprüchlich geäußert. "Ja, was denn nun?" Aufsichtsratschef Bauer stellte sich vor den Aktionären hinter Berlien: "Aus Sicht des Aufsichtsrats hat der Vorstand die angemessenen Maßnahmen getroffen: er hat die Investitionsplanung zurückgenommen, er passt die Kapazitäten in der Fertigung an, er reduziert Funktionskosten." Mittelfristig werde das die Wettbewerbsfähigkeit von Osram stärken.