Vorstandschef Johannes Teyssen zeigte sich bei der Vorlage der Bilanz 2018 zuversichtlich, von der EU-Kommission grünes Licht für den Deal zu bekommen. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die Übernahme von Innogy insgesamt wettbewerbsrechtlich unbedenklich ist und ab Mitte des Jahres vollzogen werden kann", schrieb er den Aktionären. Auch rechne er weiter damit, ab 2022 die erwarteten Synergien von 600 bis 800 Millionen Euro in voller Höhe zu realisieren. In Deutschland habe E.ON im vergangenen Jahr deutlich über 100.000 Kunden hinzugewonnen.

Bis 2020 solle das heutige Geschäft beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) jährlich im Schnitt um drei bis vier Prozent zulegen, kündigte der Konzern am Mittwoch an. Für 2018 wolle der Versorger eine Dividende von 43 Cent je Aktie zahlen nach zuvor 30 Cent. Für 2019 solle es 46 Cent je Anteilsschein geben. Im vergangenen Jahr schrumpfte das bereinigte Ebit um drei Prozent auf 2,99 Milliarden Euro. Größter Gewinnbringer war der Netzbetrieb mit 1,8 Milliarden Euro. Während hier und im Geschäft mit Kundenlösungen die Ergebnisse leicht schrumpften, konnte E.ON in der Ökostromsparte zulegen. 2019 peilt E.ON insgesamt einen operativen Gewinn von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro an.

E.ON-CHEF HOFFT BEI INNOGY AUF MOTIVIERTE MITARBEITER

E.ON hatte mit RWE die Zerschlagung von Innogy vereinbart: RWE übernimmt das Ökostromgeschäft der Tochter und das von E.ON. E.ON will das Vertriebs- und Netzgeschäft von Innogy erwerben. Während RWE bereits für seine Pläne von der EU-Kommission grünes Licht erhalten hat, muss E.ON noch Bedenken ausräumen. Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben eine vertiefte Prüfung angekündigt. Sie haben Bedenken wegen der starken Stellung von E.ON in Märkten wie Deutschland, Tschechien, der Slowakischen Republik und Ungarn angemeldet. E.ON würde seine Kundenzahl nach der Übernahme auf rund 50 von bislang 31 Millionen steigern.

E.ON-Chef Teyssen muss in den kommenden Monaten noch die Mitarbeiter von Innogy von dem Wechsel des Arbeitgebers überzeugen. "Der Erfolg steht und fällt mit unserer Bereitschaft zu lernen und den Wandel aktiv zu gestalten", betonte er. Er sei überzeugt, dass E.ON diese Aufgabe gelingen werde. "Auch bei innogy spüre ich die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen."