BERLIN (dpa-AFX) - Ringen um den Kohleausstieg: Die Kohlekommission ist am Freitag in Berlin zu ihrer vielleicht entscheidenden Sitzung zusammengekommen. Vor Beginn galt es als unklar, ob das 28-köpfige Gremium sich auf einen Abschlussbericht einigen kann. Es wird mit langen Verhandlungen gerechnet. Umstritten ist, wann genau und in welchen Schritten Deutschland aus der klimaschädlichen Kohleverstromung aussteigen soll. Auch eine Vertagung auf den kommenden Freitag galt als möglich.

Im Falle einer Vertagung wollen sich die Ministerpräsidenten der Kohle-Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Nordrhein-Westfalen am kommenden Donnerstag noch einmal mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den zuständigen Bundesministern treffen.

Vor Beginn der Sitzung kam es zu Kundgebungen von Mitgliedern der Gewerkschaft IG BCE, die lautstark gegen einen zu schnellen Kohleausstieg protestierten. Mitglieder der Umweltorganisation Greenpeace dagegen erinnerten an die Verantwortung für den Klimaschutz.

In der Kommission sind Vertreter von Industrie, Gewerkschaften, Umweltverbänden und Wissenschaft. Das Gremium war im vergangenen Sommer von der Regierung eingesetzt worden. Es soll Wege aufzeigen für einen Ausstieg aus der Kohle sowie für einen Strukturwandel in den betroffenen Regionen wie der Lausitz./ted/hoe/DP/jha