Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei 2018 bezogen auf die Kennziffer "RWE Stand alone" insbesondere wegen der niedrigeren Strom-Großhandelspreise auf 1,5 von zuvor 2,1 Milliarden Euro geschrumpft, teilte der Versorger am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 1,6 Milliarden gerechnet. Für 2019 stellt RWE 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht. RWE Stand alone umfasst die Kerngeschäftsfelder Braunkohle & Kernenergie, Europäische Stromerzeugung und Energiehandel sowie die Dividende von Innogy.

RWE-Chef Rolf Martin Schmitz setzt auf den Umbau des kohlelastigen Versorgers durch die Zerschlagung der Tochter Innogy. Die neue Gesellschaft solle RWE Renewables heißen und sich auf die Kernmärkte in Europa, Amerika und neue Märkte im asiatisch-pazifischen Raum konzentrieren. RWE will im Zuge des Deals mit E.ON die Ökostromgeschäfte von Innogy und die von E.ON übernehmen. Schmitz erklärte, dass es im Fall eines ungeordneten Brexit Verzögerungen geben könne, er sei aber zuversichtlich, dass der Fahrplan eingehalten werde. Der von der Bundesregierung vorangetriebene Kohleausstieg werde seine Spuren hinterlassen. Er rechne bereits bis 2023 mit einem signifikanten Stellenabbau. Genaue Zahlen nannte er nicht.

AUCH 2019 KEINE GROßEN SPRÜNGE

Der bereinigte Überschuss schmolz 2018 auf 591 Millionen von 973 Millionen Euro zusammen. Allein im Segment Braunkohle & Kernenergie schrumpfte der operative Gewinn auf 356 Millionen von 671 Millionen Euro zusammen. Hier wirkte sich auch die Abschaltung des AKW Gundremmingen im Zuge des Atomausstiegs negativ aus. Den Aktionären will RWE für 2018 eine ordentliche Dividende von 70 Cent je Aktie und für 2019 von 80 Cent je Anteilsschein zahlen. 2017 waren es 1,50 Euro, davon eine Sonderdividende von einem Euro.