(neu: Schlusskurse, Stimmen von NordLB, Kepler und DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von RWE
"Die Marktteilnehmer schauen bei RWE nach vorne und positionieren sich nun für das kommende Abspaltungsszenario der neuen Tochter Innogy", sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Alles Negative werde im Aktienkurs bereits entsprechend berücksichtigt. In dem neuen Unternehmen Innogy bündelt RWE das Geschäft rund um Ökostrom, Netze und Vertrieb. Es soll noch in diesem Jahr an die Börse gehen und dann die Muttergesellschaft mit satten Dividenden stützen.
REAKTION AUF KURSSCHWÄCHE VOM VORTAG
Der Einbruch im Energie-Handelsgeschäft hatte RWE das erste Halbjahr verdorben. Das sei aber die einzige negative Überraschung gewesen, wobei das Handelsgeschäft ohnehin nicht mehr so sehr im Fokus stehe, erklärte ein Börsianer. Positiv sei, dass RWE keine Liquiditätsschwierigkeiten mehr sehe und in Großbritannien auch keine Probleme durch den Brexit habe. Analyst Holger Fechner von der NordLB hob bei RWE unter anderem das planmäßig verlaufende Effizienzsteigerungsprogramm hervor. Er erhöhte sein Kursziel nach den Zahlen von 14 auf 19 Euro und blieb bei seiner Einstufung mit "Kaufen".
Ein Börsianer verwies angesichts der positiven Kursentwicklung zudem auf die Schwäche der RWE-Aktien am Vortag, als sie im Sog der Resultate des Rivalen Eon
EINIGE ANALYSEN RATEN ZUM VERKAUF
Anleger sollten den aktuellen Kursgewinn bei RWE aber nicht überbewerten und angesichts der Gefahr von weiterhin schlechten Nachrichten auf der Hut bleiben, mahnte der Börsianer. Mit Ingo Becker von Kepler Cheuvreux und Werner Eisenmann von der DZ Bank rieten zwei Analysten am Donnerstag nach den Zahlen dazu, die Aktien des Energieversorgers weiterhin zu meiden beziehungsweise zu verkaufen.
Seit Jahresbeginn haben die RWE-Anteile mehr als 33 Prozent dazugewonnen, was sie hinter Adidas