FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von RWE und Eon könnten nach ihrem zuletzt guten Lauf nach Einschätzung des Analysehauses Raymond James noch weiter zulegen. Die jüngste Erholung der Strompreise und die anstehende Konzernaufspaltung sollten die Anteilsscheine von RWE kräftig antreiben, schrieb Analyst Emmanuel Retif in einer Studie vom Donnerstag.

Der Experte hob sein Votum für RWE von "Market Perform" auf "Outperform" an - nach seinem bisherigen Kursziel von 11,50 Euro traut er der Aktie nun einen Anstieg bis auf 14,30 (Kurs 13,295) Euro zu. Für Konkurrent Eon hob der Experte sein Kursziel von 8,90 auf 10,30 (8,698) Euro an und stufte die Aktie ebenfalls auf "Outperform" hoch. Dabei seien seine neuen Kursziele durchaus sehr vorsichtig gewählt, erläuterte der Experte. Bei Berücksichtigung der aktuellen Stromfutures würden sie noch mehr steigen.

Allerdings habe er gleichzeitig auch berücksichtigt, dass die finanziellen Verpflichtungen an einen staatlichen Fonds steigen könnten, mit dem die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls der vier großen Kraftwerksbetreiber finanziert werden sollen. Ebenfalls als Risiko in seinem Modell eingearbeitet sei eine mögliche neue CO2-Steuer auf die alten Kohlekraftwerke von RWE. Denn der politische Druck in diese Richtung habe zugenommen.

Nach Einschätzung von Retif dürfen sich Anleger zwar über einen Kursanstieg bei RWE freuen können, gleichzeitig aber auch in den kommenden Jahren nicht unbedingt auf Dividendenausschüttungen der Essener hoffen. Einer Ausschüttung widerspreche unter anderem, dass RWE wahrscheinlich seiner Bonitätseinstufung durch die Ratingagenturen Priorität einräume. Die möglichen Einnahmen aus einer Konzernaufspaltung sollten daher wohl eher für die Entschuldung genutzt werden.

Bei der Einstufung "Outperform" geht Raymond James davon aus, dass der Kurs auf Sicht von zwölf Monaten steigen wird und die Aktien sich besser entwickeln werden als der Stoxx 600./tav/mis/he

Analysierendes Institut Raymond James

Unternehmen im Artikel: E.ON SE, RWE AG