Da hatte sich E.ON (WKN: ENAG99 / ISIN: DE000ENAG999) aber einen turbulenten Börsentag ausgesucht: Am 9. November und damit am Tag der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Donald Trump präsentierte E.ON seine neuesten Quartalszahlen.

Dabei war zunächst der Blick in die Zukunft bzw. die Prognose für das Gesamtjahr interessant. Und da kündigte E.ON an, die Prognose für 2016 zu bestätigen. Diese sieht ein bereinigtes Ebit (= Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 2,7 bis 3,1 Mrd. Euro bzw. einen bereinigten Konzernüberschuss von 0,6 bis 1,0 Mrd. Euro vor. Dann zu den Zahlen zu den ersten neun Monaten 2016. Da gab es zunächst eine Horror-Zahl: In diesem Zeitraum ist ein Konzernfehlbetrag von 9,3 Mrd. (!) Euro angefallen. Doch das ist laut E.ON keineswegs cash-wirksam. Es geht da um die Abschreibungen auf veraltete Kraftwerke in Milliardenhöhe und natürlich um die Abspaltung von Uniper.

E.ON-Chart: finanztreff.de

E.ON-Chart: finanztreff.de

Hoher Milliardenverlust, doch positiver Cashflow

Und genau wegen dieser Abspaltung finde ich die Bewertung der Zahlen so schwierig. Was genau bedeutet denn nun „bereinigt“? Bevor ich mich da tief in die Materie einarbeite, mache ich es mir einfach und schaue auf den operativen Cashflow. Denn der zeigt schließlich tatsächliche Zahlungsströme an, die anders als Abschreibungen in der Tat „cash-wirksam“ sind. Dieser operative Cashflow soll laut E.ON vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12% auf 3,8 Mrd. Euro gestiegen sein. Das ist doch mal eine Ansage. Insgesamt sehe ich die Zahlen auch wegen der unveränderten Prognose eher „neutral“ bis leicht positiv (wegen gestiegenem operativen Cashflow).

Und hier noch das Zitat zum Tag:

„Ihr könnt predigen, über was ihr wollt, aber predigt niemals über vierzig Minuten“- Martin Luther (1483-1546)

Michael VaupelEin Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressebild Dominik Zehatschek/E.ON