ESSEN (dpa-AFX) - Für einen Teil der Verbraucher in Deutschland könnten die Netzentgelte auf der Stromrechnung im kommenden Jahr steigen. Drei der vier Übertragungsnetzbetreiber haben am Dienstag Erhöhungen angekündigt. Amprion, 50Hertz und Transnet BW wollen die Entgelte anheben. Stabil sollen nach vorläufigen Angaben dagegen die Kosten bei Tennet bleiben, das von Schleswig-Holstein bis Bayern das längste Höchstspannungsnetz in Deutschland betreibt.

Bei Amprion im Westen Deutschlands und Transnet in Baden-Würtemberg sollen die Netzentgelte um etwa 15 Prozent steigen. 50Hertz, das die Übertragungsnetze in Ostdeutschland betreibt, will voraussichtlich 7 Prozent aufschlagen. Das Berliner Unternehmen bezifferte die Mehrkosten für einen Privatkunden auf lediglich 3 Euro pro Jahr.

Die von den Übertragungsnetzbetreibern erhobenen Gebühren sind ein Teil der gesamten Netzentgelte, die knapp ein Viertel des Strompreises für Haushaltskunden ausmachen. Auf die Entgelte für die Höchstspannungsnetze entfallen nach Angaben von Transnet BW rund 5 Prozent des Endpreises.

Die Übertragungsnetzbetreiber begründeten die Anhebungen mit den Kosten für den nötigen Netzausbau im Zuge der Energiewende. Ein weiterer gewichtiger Posten sind die Kosten für die Noteingriffe, mit denen die Netze bei Transportengpässen stabil gehalten werden. Bei Tennet machen sie etwa 60 Prozent der Kosten aus.

Amprion, 50 Hertz und Transnet BW verweisen zudem darauf, dass die schrittweise Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte bei ihnen zu Erhöhungen führten. Laut Amprion müssen die drei Netzbetreiber Ausgleichszahlungen an Tennet leisten. Die endgültigen Sätze für die Netzentgelte müssen die Übertragungsnetzbetreiber bis zum 31. Dezember veröffentlichen./hff/DP/zb