BERLIN (dpa-AFX) - Beim Umstieg auf erneuerbare Energien haben Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg einer neuen Länder-Analyse zufolge die Nase vorn. Auf Platz drei landete Bayern. Die Plätze 14 bis 16 belegten Sachsen, Berlin und das Saarland. Die Agentur für Erneuerbare Energien, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg haben dafür 61 Kriterien wie etwa Ökostrom-Anteil, Forschung und Patente, politische Ziele und Maßnahmen oder Arbeitsplätze in der Branche verglichen.

Es ist seit 2008 der sechste Bundesländer-Vergleich in dieser Reihe. In allen Ländern gebe es noch Verbesserungsmöglichkeiten, hieß es am Mittwoch in der Mitteilung zur Analyse. Schleswig-Holstein schneide in der Breite gut ab und mache als Windkraft-Land bei der Ökostrom-Nutzung große Fortschritte - 2017 lag das Land noch auf Platz fünf. Der Südwesten punktete demnach vor allem mit Klimaschutzzielen und Schritten für mehr erneuerbare Energien beim Heizen.

Bayern schnitt vor allem bei Solar- und Bioenergie gut ab. "Das Potenzial der Windenergie wird dort allerdings stark vernachlässigt", kritisierten die Studien-Macher. Bayern hat bundesweit die strengsten Regeln für den Abstand zwischen Windrädern und Siedlungen - ein Thema, das derzeit auch im Bund für Streit sorgt. Niedersachsen liegt laut Mitteilung auf Platz eins im Bereich "Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel", die Forschungsausgaben für die Erneuerbaren seien dort am höchsten.

Hamburg dagegen liegt vorn bei industrie- und technologiepolitischen Erfolgen, dort gab es etwa viele Patent-Anmeldungen und viel Elektro-Mobilität. Der Anteil der Beschäftigten in der Branche ist demnach in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt am höchsten./ted/DP/men